Diorit
Diorit | |
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Geogenese | |
Gesteinsgruppe |
Plutonit |
Klassifikation im Streckeisen-Diagramm | |
Mineralbestand | |
Hauptgemengteile |
> 80% Feldspat; dieser besteht zu mindestens 90% aus helleren Plagioklasen (Oligoklas oder Andesin), untergeordnet auch aus Orthoklas (<10%). Das Gestein kann außerdem bis zu 20% Quarz enthalten. |
Nebengemengteile |
Hornblende, Augit |
Akzessorien |
Titanit, Apatit, Zirkon, Magnetit |
Physikalische Eigenschaften | |
Dichte [g/cm³] |
2,85 – 3,05 |
Farbe |
hell- bis dunkelgrau, grünlichgrau, einige Varietäten auch schwarzgrau |
Gefüge |
Diorit ist ein plutonisches Tiefengestein, das mehrheitlich aus Plagioklas-Feldspat besteht. Er kann geringe Mengen von Alkalifeldspat und Quarz enthalten und weist häufig einen recht hohen mafischen Anteil auf, der dem Gestein seine typische schwarz-weiß-marmorierte, insgesamt recht dunkle Farbe gibt. Dunkler Diorit findet häufig Verwendung als Dekorstein. Eine seltene und optisch besonders ansprechende Diorit-Varietät ist der Kugeldiorit.
Gefüge, Struktur und Textur
Das Gefüge ist massig, fein- bis mittelkörnig, außerdem relativ gleichkörnig. Die Minerale zeigen keine erkennbare Einregelung. Teilweise können die Plagioklase idiomorph ausgeprägt sein. Diorite sind sehr kompakt, haben keine erkennbaren Hohlräume und sind sehr verwitterungsbeständig.
Entstehung
Diorite bilden meist nur recht kleine, geologische Körper. Diese entstehen durch sehr langsame Abkühlung und kommen häufig am Rand großer granitischer Gesteinskörper in kleinen Stöcken oder Lagergängen vor, sind insgesamt aber recht wenig verbreitet. Die Varietät des Kugeldiorits entsteht durch radialstrahlige, konzentrische Kristallisation, die zu den kugelartigen Gebilden führt.
Erscheinungformen
Die äußere Erscheinung ist vor allem vom Verhältnis von hellen und dunklen Mineralen geprägt, welche meist fein- bis mittelkörnig ausgeprägt sind. Insgesamt erscheint das Gestein dunkel- bis fast schwarzgrau und ist in der Regel recht gleichmäßig gesprenkelt.
Klassifikation
Zusammensetzung
Diorit setzt sich zu 50-75% aus hellen Mineralen zusammen, welche aus maximal 20% Quarz und mindestens 80% Feldspat bestehen. Dieser wiederum besteht zu maximal 10% aus Alkalifeldspat und zu mindestens 90% aus Plagioklas.
Fundorte
Bayerischer Wald, Harz, Odenwald, Schwarzwald, Finnland, Schottland, Portugal, Schweden, Italien
Verwendung
Verwendung findet Diorit als Bruchschotter, Pflaster- und Randstein; dunkler Diorit auch als Dekorstein.
Besonderheiten
Eine seltene Diorit-Varietät ist der Kugeldiorit. In einer fein- bis mittelkörnigen hellen Grundmasse sind ein- oder sogar mehrschalige, kugelförmige und etwas dunklere Gebilde eingelagert.
Referenzen
- Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016.
- Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010.
- Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013.
- Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012.
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Friedericke Knauss, Simon Prochaska, Julia Holzmüller
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