Erstellung von Grafiken – Arten, Vorgehen und Vergleich

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In diesem Artikel werden die zwei Arten von Grafikprogrammen besprochen, sowie die wichtigsten Vertreter dieser Programme in den Geowissenschaften vorgestellt. Welche Programme sind für welchen Betreiber verfügbar und welches Programm ist für meine Grafik von Vorteil? Außerdem findest du einige hilfreiche Tutorials, die dich Schritt für Schritt an die Programme heranführen und eine Gegenüberstellung von Abbildungen in Präsentationen und Abbildungen in Texten.

Bildbearbeitungsprogramme

Bildbearbeitungsprogramme werden im Wesentlichen in zwei Untergruppen aufgeteilt: Raster- und Vektorgrafikprogramme.
Rastergrafikprogramme basieren auf Bitmaps. Diese beschreiben die Fläche eines Displays, auf dem jedem Pixel eine Farbe zugeordnet ist. Im Grunde genommen sind dies die meisten Displays, mit denen man im Alltag konfrontiert wird, zu denen aus Pixeln aufgebaute digitale Bilder und Fotos zählen.
Rastergrafiken sind im Allgemeinen an einem Verlust an Qualität und einem pixelig - unscharfen Rand beim Heranzoomen zu erkennen. Je größer, und dementsprechend höher auflösend die Bilder sind, desto mehr Pixel werden verwendet. Bei einer Auflösung von 1080x840 sind dies bereits über 900.000 Pixel, was im Umkehrschluss auch die Verwendung von mehr Speicherplatz bedeutet. Allgemein werden Rastergrafikprogramme in erster Linie im Bereich der Fotografie und des freihändischen Zeichnens verwendet. Gängige Dateiformate sind hierbei unter anderem .gifs und .jpegs.

Neben dieser Art gibt es Vektorgrafikprogramme, welche im Gegensatz zu den Rastergrafiken mit Bitmaps auf mathematischen Codes und Formeln basieren. Dies bedeutet, dass auch bei Vergrößerung der Grafiken die Qualität nicht abnimmt und man unabhängig vom Heranzoomen keine zackigen Outlines sehen wird. Dies ist vor allem von Vorteil, sollten Grafiken in den Druck gehen. Ein weiterer Vorteil gegenüber den Rastergrafiken ist dementsprechend auch der Verzicht auf die Unmengen an Pixeln, was wiederum auf weniger Speicherplatz hinausläuft.
Gebraucht werden Vektorgrafiken z.B. bei der Erstellung von Logos und allen anderen Grafiken, bei denen es auf die Möglichkeit zur beliebigen Skalierung ankommt; dieselbe Grafik kann sowohl auf Visitenkarten, als auch auf Anzeigetafeln gedruckt werden. Prädestinierte Dateiformate sind bei den Vektorgrafiken .svg und .pdf.

Vergleich von Raster- und Vektorgrafiken


Rastergrafik Vektorgrafik
basiert auf Bitmaps basiert auf mathematischen Codes und Formeln
Auflösung leidet beim Vergrößern gute Qualität bei Vergrößerung
.jpg, .gif .svg, .pdf
in manchen Fällen großer Speicherplatz nötig weniger Speicherplatz nötig
gut für Fotografie und Freihand-Zeichnungen geeignet für alle Vektorgrafiken (skalierbar)


Bildbearbeitungsprogramme und ihre Betriebssysteme im Überblick

In der folgenden Tabelle sind die wichtigsten Programme zur Erstellung von geowissenschaftlichen Abbildungen nach Betreibern sortiert. Die kostenlosen sind dabei in schwarzer Schrift, während die mit Kosten verbundenen Programme rot hinterlegt sind.

Windows MacOS Linux Smartphone
GIMP X X X
Paint.NET X
Apple Photos X
Lightroom X X X
Photoshop X X X (nur Photoshop Express)
QGIS X X X
Inkscape X X X X (nur Android)
Time scale creator X X X
Python X X X X (QPython 3L)


Doch welche Programme eignen sich am besten wofür?

Rastergrafikprogramme

Zu Erstellung, bzw. Bearbeitung von Rastergrafiken eignen sich vor allem GIMP, Paint.NET, Apple Photos, Lightroom und Photoshop. Dies sind jedoch nur einige Beispiele von vielen Rastergrafik-Programmen, die zur Verfügung stehen.

Inkscape

Ein Großteil aller Zeichenarbeiten und Abbildungen lassen sich mithilfe von Inkscape erstellen. Dazu zählen beispielsweise geologische Profile, Schemata und das Ausfüllen geologischer Karten.

QGIS/ArcGIS

Mit den GIS-Programmen lassen sich (3D-)Karten, Georeferenzierungen, etc. erstellen.

Time Scale Creator

Mit dem Time Scale Creator lassen sich chronostratigraphische Tabellen erstellen und anschließend unter anderem als .svg exportieren, was eine Weiterbearbeitung in anderen Vektorgrafik-basierten Programmen, beispielsweise Inkscape, ermöglicht.

Python

Python eignet sich gut sowohl zum Programmieren, als auch für die Datenvisualisierung ohne freihändisches Zeichnen. Es kann verwendet werden für ‚3D Structural geological modeling‘, allerlei Arten von Diagrammen (ternäre Diagramme, OHLC-, Candlestick-. Waterfall- und Bubble-Charts), Heat Maps, etc.

Links zu Tutorials

Zum Erlernen dieser Programme bietet sich die Verwendung von Tutorials aus dem Internet an.

Vergleich von Abbildungen in Texten und Präsentationen

Abbildungen in Texten, beispielsweise einer Bachelorarbeit, sollten sich in einigen Punkten von denen in Präsentationen unterscheiden. Bei Texten steht es dem Autor frei, Abbildungen aufwendiger und detaillierter zu gestalten, als dies in Präsentationen der Fall ist, da es im Text möglich ist, in aller Ausführlichkeit auf diese einzugehen. Der Leser kann einen Abschnitt nach Belieben langsamer und häufiger durchlesen und später erneut überfliegen und hat genug Zeit, um den Inhalt zu verstehen und zu verinnerlichen.
Außerdem braucht man eine Abbildung mit hoher Auflösung, oder eine Vektorgrafik, damit die Qualität beim Druck nicht komprimiert wird. Bei Abbildungen in einer Präsentation ist es wichtig zu beachten, dass der Zuhörer nur eine begrenzte Zeitspanne zur Verfügung hat, um eine Grafik/ ein Diagramm zu verstehen. Daher ist es in Präsentationen hilfreich, auf vereinfachte Grafiken mit prägnanten Aussagen zurück zu greifen.
Ebenfalls sollte bereits vor der Präsentation einkalkuliert werden, wie sie über den Projektor/ Beamer letztendlich aussieht (Bedenken von Font und Farbkombinationen, etc.). Die Schrift sollte weder zu klein, noch zu groß sein; zu viele Farben auf einer Seite könnten möglicherweise verwirren, und Farben, die zu ähnlich aussehen, nicht mehr auseinander gehalten werden.
Hinzu kommt die Vorstellung, die angepasst werden muss. Sollte die Präsentation doch einmal aufwendige Grafiken beinhalten, die viele Informationen auf einmal vermittelt, ist es ratsam, diese Infos Stück für Stück portioniert vorzustellen. Beispielsweise könnten Informationen nacheinander eingeblendet werden.
Ein gutes Beispiel für Abbildungen mit einer mitunter überfordernden Menge an Infos sind Karten. Oft sind vereinfachte Versionen von Vorteil.


Referenzen

Literatur

Internet


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Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Celine Barteit
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