Latit

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Latit
Latit.png
Latit mit Anorthoklas (Rhombenporphyr), Oslograben, Norwegen
Geogenese
Gesteinsgruppe

Magmatite: Vulkanit

Klassifikation im Streckeisen-Diagramm
QAPF Latit.png
Typische Fundorte, Typlokalität Puy de Dôme, Auvergne (Frankreich), Böhmisches Mittelgebirge, Siebengebirge, Kanarische Inseln, Azoren, Latium (Italien)
Mineralbestand
Hauptgemengteile

Alkalifeldspat (Sanidin), Plagioklas (Oligoklas, Andesin), Quarz

Nebengemengteile

Augit, Orthopyroxen, Biotit, Hornblende, Olivin

Akzessorien

Titanomagnetit, Apatit, Titanit, Zirkon

Physikalische Eigenschaften
Farbe

hell bis grau, z.T rosa, grünlich oder bräunlich

Gefüge


Latite bilden mineralogisch das vulkanische Äquivalent zu den plutonischen Monzoniten und bestehen hauptsächlich aus Alkalifeldspäten, Plagioklasen, Quarz und mafischen Anteilen. Früher wurden Latite wegen ihrem teilweise sehr stark ausgeprägten porphyrischen Gefüge auch als Porphyrite bezeichnet.

Gefüge, Struktur und Textur

Latite weisen ein regelloses, porphyrisches Gefüge auf, wobei Plagioklase als Einsprenglinge in einer feinkörnigen Matrix, in der der gesamte Anteil an Alkalifeldspäten enthalten ist, überwiegen.

Entstehung

Beim Latit handelt es sich um ein vulkanisches Ergussgestein.

Klassifikation

Die Klassifikation erfolgt wie bei allen Magmatiten anhand des Modalbestands von Quarz (Q), Alkalifeldspat (A), Plagioklas (P) und Foiden (F) im QAPF- (Streckeisen)-Diagramm. Sowohl Alkalifeldspat als auch Plagioklas machen anteilig 35-65% aller Feldspäte aus. Der Anteil von Quarz ist recht gering und beträgt 0-5% des Quarz-Feldspat-Volumens. Liegt der Quarzgehalt mit 5-20% deutlich höher, spricht man von einem Quarzlatit. Zur Unterscheidung zwischen Latit und Trachyt eignet sich eine Analyse der Einsprenglinge: Während diese bei Latit primär Plagioklase sind, kommen beim Trachyt bevorzugt Alkalifeldspäte als Einsprenglinge vor.

Zusammensetzung

Bei älteren Latiten bilden sich manchmal sekundärer Chlorit, Epidot, Calcit oder Hämatit, durch letzteren kann es zu einer bräunlich-rötlichen Färbung kommen.

Referenzen

  • Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016.
  • Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010.
  • Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013.
  • Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012.













Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Friedericke Knauss
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