Pyrit

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Pyrit
Mineral Pyrit OSM-München AßbichlerDonja.jpeg
Mit dem Keyence-Mikroskop aufgenommener Pyrit-Kristall aus der Oberen Süßwassermolasse (OSM). Foto: D. Aßbichler, 2021.
Allgemeines und Klassifikation
Abkürzung Py
Chemische Formel FeS2
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse kubisch-disdodekaedrisch
Gitterparameter a = 5,42 [1] Å
Formeleinheiten Z = 4 [2]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 6-6,5
Dichte (g/cm3) 5,0-5,2 g/cm3
Farbe gelb, messinggelb bis goldfarben, bunte Anlauffarben
Strichfarbe grünschwarz
Transparenz opak
Spaltbarkeit sehr unvollkommen nach /100/ und /110/
Bruch muschelig, uneben
Morphologie Kristalle, körnige und derbe Aggregate, Konkretionen, Überkrustungen, Imprägnationen, Überzüge, Dendriten, Pseudomorphosen, staubförmig
Glanz metallisch
Magnetismus manchmal schwach magnetisch

Pyrit (von griechisch: pyr = Feuer) ist ein häufiges Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze.


Vorkommen und Paragenese

Pyrit ist das häufigste Sulfid und kommt in magmatischen, metamorphen, metasomatischen und sedimentären Gesteinen gleichermaßen vor. Trotz seiner Häufigkeit ist es mengenmäßig oft untergeordnet. Pyrit kann in hydrothermalen Gängen vorkommen, Konkretionen in Sedimentengesteinen und Metasedimenten bilden und disseminiert in bituminösen Tonen und Tonschiefern vorkommen, in denen häufig pyritisierte Fossilien vorkommen können. In Tongesteinen und Mergeln treten oft idiomorphe Kristalle auf. Für die Entstehung von Pyrit in Sedimenten sind anoxische, eisenreduzierende Verhältnisse die Voraussetzung. Diese werden z. B. in Torf/Kohle, Schwarzschiefern und bituminösen Tongesteinen erreicht.

Pyrit tritt meist vergesellschaftet mit weiteren Sulfiden wie Chalkopyrit, Arsenopyrit, Pyrrhotin, Sphalerit, Galenit und Markasit auf. Daraus ergeben sich die Anwendungsbereiche von Pyrit unter "Verwendung".

Fundorte: In Deutschland liegen größere Fundorte von Pyrit am Rammelsberg und bei Elbingerode. Außerdem können Pyritkristalle in den Zentralalpen z. B. in Glimmerschiefern gefunden werden.

Ausbildung und Kristallform

Idiomorphe Pyritkristalle kommen gewöhnlich als Hexaeder (gestreift), Oktaeder und Pentagondodekaeder vor. Außerdem sind Zwillinge häufig. Unterschiedliche Kristallformen sind im Bild rechts zu sehen.

Im Bild zu sehen sind stilisiert gezeichnete, natürliche Formen von Pyritkristallen.

Anwendung

Pyrit findet vor allem zur Herstellung von Schwefelsäure Verwendung. Darüber hinaus können aus beigemengten Mineralen (Chalkopyrit, Arsenopyrit, Bleiglanz) und Verunreinigungen Elemente wie Kupfer, Kobalt, Gold, Selen etc. gewonnen werden. Selten werden idiomorphe Kristalle verarbeitet.


Referenzen

  • Vinx, R. (2011): Gesteinsbestimmung im Gelände. - 480 Seiten, 3. Auflage, Heidelberg (Spektrum Verlag).
  • Duda, R., Rejl, L., Slivka, D. (1997): Mineralien - Handbuch und Führer für den Sammler. - 520 Seiten, Augsburg (Bechtermünz Verlag).
  1. [1]Mineralogischer Steckbrief von Pyrit. Abgerufen am 12.03.2021.
  2. [2]Mineralogischer Steckbrief von Pyrit. Abgerufen am 12.03.2021.

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Hagen Hoemann
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