Rhyolith
Rhyolith | |
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Rhyolith, Bozener Quarzporphyr | |
Geogenese | |
Gesteinsgruppe |
Vulkanit |
Klassifikation im Streckeisen-Diagramm | |
Mineralbestand | |
Hauptgemengteile |
Alkalifeldspat (Sanidin), Quarz, manchmal auch Plagioklas (Oligoklas, Andesin) |
Nebengemengteile |
Biotit, Hornblende, Augit, Granat, Cordierit, Olivin, Ägirin |
Akzessorien |
Magnetit, Hämatit, Zirkon, Apatit, Titanit |
Physikalische Eigenschaften | |
Dichte [g/cm³] |
2,58-2,83 |
Farbe |
rot bis rotbraun, violett oder grünlich |
Gefüge |
Der Rhyolith ist das vulkanische Pendant zum plutonischen Granit, daher kann man sich seine Zusammensetzung leicht merken. Neben Quarz kommen Alkalifeldspat, Plagioklas und häufig auch Biotit im Gestein vor. Im Gegensatz zum Granit ist der Rhyolith viel schneller abgekühlt, was sich in einem sehr feinkörnigen, manchmal aber auch porphyrischen Gefüge mit großen Einsprenglingen zeigt. Wie auch der Granit ist der Rhyolith aufgrund seines hohen Quarzanteils recht verwitterungsbeständig.
Gefüge, Struktur und Textur
Das Gefüge ist sehr kompakt, dicht- bis feinkörnig, teilweise auch porphyrisch mit Einsprenglingen von Quarz und Sanidin, seltener Plagioklas. Bei zunehmendem Glasanteil ergibt sich ein Übergang zum Obsidian und das Gestein wird dunkler. Häufig finden sich auch Fließgefüge mit eingeregelten Einsprenglingen.
Entstehung
Rhyolithe haben einen Kieselsäuregehalt von über 70%, daher sind die Laven sehr zähflüssig und finden sich primär in aufgequollenen Vulkanbildungen wie Staukuppen und Domen. Sehr selten kann es auch zu einer säuligen Absonderung kommen.
Erscheinungformen
Wegen des hohen Kieselsäuregehalts ist der Rhyolith grundsätzlich ein helles Gestein; durch pigmentierende Minerale wie Hämatit, Goethit und Chlorit können rötliche, violette, grünliche und bräunliche Farben auftreten.
Klassifikation
Rhyolithe können erhebliche Glasanteile führen, was die mineralogische Klassifizierung erschwert. Der Anteil heller Mineralien beträgt 80-100%, der Anteil dunkler 0-20%. Der Anteil von Quarz schwankt zwischen 20-60%, der Anteil der Feldspäte entsprechend zwischen 40-80%. Davon machen Alkalifeldspäte 35-100% und Plagioklase 0-65% aus. Die Klassifikation erfolgt beim Granit wie bei allen Plutoniten anhand des Modalbestands von Quarz (Q), Alkalifeldspat (A), Plagioklas (P) und Foiden (F) im QAPF- (Streckeisen)-Diagramm.
Fundorte
Schwarzwald, Sachsen, Vogesen (Frankreich), Ungarn, Rumänien, Äthiopien, Mittelmeerinseln Lipari und Sardinien, Toskana
Verwendung
Verwendung als Straßenschotter, Splitt, Pflasterstein, seltener auch als Dekorstein. Rhyolith ist aufgrund des hohen Quarzanteils recht verwitterungsbeständig.
Referenzen
- Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016.
- Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010.
- Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013.
- Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012.
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Friedericke Knauss, Simon Prochaska, Julia Holzmüller
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