Serpentin

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Serpentinminerale
Mineral Serpentinit 1.jpg
Serpentin. Foto: W. Stoiber, 2023
Allgemeines und Klassifikation
Abkürzung Srp
Chemische Formel Mg3[Si2O5(OH)2]
Mineralklasse Schichtsilikate (Phyllosilikate)
Kristallographische Daten
Kristallsystem trigonal (Antigorit), rhombisch (Chrysotil), monoklin (Lizardit)
Kristallklasse
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 - 3,5Fluorit-Mineral. Foto: W. Stoiber, 2023
Dichte (g/cm3) 2,5 - 2,6
Farbe gelblich bis dunkelgrün und schwarzgrün, bräunlich, auch weißlich.
Strichfarbe weiß
Transparenz
Spaltbarkeit Antigorit und Lizardit: vollkommene Spaltbarkeit, Chrysotil: keine Spaltbarkeit.
Bruch muschelig, spröde
Morphologie Kristalle, würfelig, oktaedrisch, derbe Aggregate
Glanz Antigorit: wachsartig, Chrysotil: Seidenglanz
Weitere Eigenschaften
Besondere Merkmale Faserbildung beim Chrysotil, Chrysotil ist gesundheitsschädlich

Serpentinminerale entstehen unter Wasserzufuhr aus Olivin und Pyroxenen (Serpentinisierung) und treten hauptsächlich in den drei polymorphen Variationen Antigorit, Lizardit und Chrysotil auf. Es handelt sich um trioktaedrische Zweischichtsilikate, die sich zwar kaum chemisch unterscheiden, aber eine unterschiedliche Kristallstruktur aufweisen. Der Name leitet sich aus dem lat. serpens = Schlange ab und bezieht sich auf die fleckenartig grün bis schwarze Struktur des Gesteins Serpentinit, welches aus den verschiedenen Variationen zusammensetzt wird.


Variationen

Antigorit, Lizardit und Chrysotil haben eine allgemeine Zusammensetzung von Mg3Si2O5(OH)4 , unterscheiden sich jedoch in ihrer Kristallstruktur. Lizardit ist feinschuppig ausgeprägt und hat ein trigonales Kristallsystem. Antigorit hingegen ist blättrig und monoklin. Chrysotil kann sowohl orthorhombisch als auch monoklin auftreten und ist feinfaserig. Es wird daher als Asbest bezeichnet und ist gesundheitsschädlich. Da die Oktaederschicht (Mg(OH)2) etwas größer als die Tetraederschicht (Si2O5) ist, kommt es zur Krümmung der Schichten. Dies führt beim Antigorit zu einer wellenförmigen Struktur, während sich beim Chrysotil durch das Einrollen der Schichten die Faserstruktur ausprägt.[1] Zur Serpentingruppe gehören noch weitere Variationen, die neben Mg auch Fe, Ni und Al beinhalten und beispielsweise auch in sedimentären Eisenerzen auftreten.[2]

Vorkommen und Paragenese

Serpentinminerale finden sich hauptsächlich in Serpentinit Gesteinen als Umwandlungsprodukt von Peridotiten in Subduktionszonen oder ozeanischen Kernkomplexen wieder (Serpentinisierung). Sie treten häufig in Paragenese mit Magnetit, Granat, Biotit, Disthen, Sillimanit oder Andalusit auf. [2]

Klassifikation

Serpentin ist Teil der Kaolinit-Serpentin-Gruppe und gehört zu den trioktaedrischen Zweischichtsilikaten.

Bestimmung im Gelände

Antigorit und Lizardit sind mit dem bloßen Auge nicht unterscheidbar und bilden massige Gesteine mit charakteristisch gebändertem bis fleckigem Erscheinungsbild mit variierenden Farben von schwarz, dunkel grün bis hellgrün. Die Härte ist mit 2,5-3,5 vergleichsweise gering. Der Glanz ist meist wachsartig matt und Bruchflächen muschelig. Chrysotil ist eher weiß-gelblich bis leicht grünlich mit Seidenglanz und findet sich häufig als Kluftfüllung in Serpentinit, wobei die Fasern quer zur Kluftebene verlaufen. [3]

Anwendung

Serpentinminerale finden als Schmucksteine und in Kunst und Handwerk Anwendung. Das gesundheitsschädliche Asbest Chrysotil wurde früher als hitzebeständiger Baustoff verwendet.


Referenzen

  1. Klein, C., Philpotts, A. R. (2013): Earth Materials - Introduction to Mineralogy and Petrology, Cambridge University Press New York, 1254 S.
  2. 2,0 2,1 Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Mineralogie - Petrologie – Geochemie, 3. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 610 S.
  3. Vinx, R. (2015): Gesteinsbestimmung im Gelände, 4. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 480 S.

Weitere Informationen und Literatur

Deer W.A., Howie R.A., Zussman J. (2013) An introduction to the Rock-Forming Minerals

Hochleitner R., Philipsborn H., Weiner K.L., Rapp K. (1996) Minerale: Bestimmen nach äußeren Kennzeichen

Okrusch M., Matthes S. (2013) Mineralogie

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Timon Pfaff
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