Vitrinitreflektion

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Maceral fasst als Begriff verschiedene Gruppen in Kohlen auftretender Minerale zusammen, die zur Bestimmung des Inkohlungsgrades herangezogen werden können. Sie sind die kleinsten unter dem Mikroskop erkennbaren Körner, die Kohlen aufbauen. Es werden folgende Gruppen unterschieden:

Vitrinit                     Collinit, Telinit                                               Pflanzenmat., v. a. Holz und Rinde

Inertinit                   (Semi-)Fusinit, Sklerotinit, Mikrinit                Holzzellen, Pilze, feine Organik

Liptinit                     Psorinit, Kutinit, Resinit, Alginit                    Sporen, Harze, wachse, Algen

Beschreibung

1.       Vitrinit

Zur Maceralgruppe Vitrinit gehören das Mineral Telinit, das eine Zellstruktur besitzt und aus Zellmaterial von Holz und Rinde besteht, sowie das strukturlose Mineral Collinit, das häufig die Zellhohlräume ausfüllt. Beide bilden sich aus pflanzlicher Organik, die in stagnierendem Wasser akkumuliert und eingebettet wird.

2.       Inertinit

Zum Inertinit werden Fusinit, Semifusinit, Sklerotinit und Mikrinit gerechnet. Fusinit und Semifusinit gehen aus verholztem Gewebe hervor und zeigen oft Zellstrukturen. Sklerotinit wird aus Pilzen gebildet und Mikrinit bildet sich aus feinkörnigem organischen Detritus. Als Genese für alle vier Minerale wird eine Oxidation von hölzernem Gewebe unter oxischen Verhältnissen angenommen. Für Fusinit wird außerdem eine Entstehung durch Waldbrände diskutiert.

3.       Liptinit

Die Macerale der Liptinitgruppe gehen aus Sporen, Kutikulen, Harz, Wachs und Algen hervor. Die Identifikation erfolgt anhand ihrer Form und Struktur.

Nutzung

In einem Mikroskop können unter Auflicht verschiedene Mikrolithotypen unterschieden werden, die aus den angesprochenen Maceralen aufgebaut sind. Anhand dieser Mikrolithotypen können verschiedene Arten von Kohle klassifiziert werden.

Darüber hinaus kann unter Auflicht gemessen werden, wie viel des senkrecht eingestrahlten Lichts vom Maceraltyp Collinit reflektiert wird. Dieser Wert steigt mit zunehmender Inkohlung und kann daher zur Bestimmung des Inkohlungsgrades herangezogen werden.

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Hagen Hoemann
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