Eklogit
Eklogit | |
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Eklogit, Dunkelsteinerwald, Niederösterreich | |
Geogenese | |
Gesteinsgruppe |
Metamorphite |
Typische Fundorte, Typlokalität | Subduktionszonen, an der Basis stark verdickter kontinentaler Kruste. Deutschland: Münchberger Gneismasse, Weißenstein, Böhmische Masse |
Mineralbestand | |
Hauptgemengteile |
Omphazit, Granat |
Nebengemengteile |
Quarz, Hornblende |
Akzessorien |
Disthen, Rutil, Biotit, Epidot, Titanit, Pyrit |
Physikalische Eigenschaften | |
Dichte [g/cm³] |
3,2 - 3,6 g/cm3 |
Festigkeit |
kompaktes, massiges Gestein |
Farbe |
meist rot-grün gesprenkelt |
Gefüge |
Der Eklogit ist ein metamorphes Gestein, welches sich unter hohen bzw. ultrahohen Drücken und mittleren bis hohen Temperaturen bildet. Der Name des Gesteins ist dem Griechischen entlehnt und bedeutet so viel wie „auserwählt“, was sich auf die recht ungewöhnliche und eindeutige mineralogische Zusammensetzung des Gesteins bezieht. Hauptbestandteile sind Omphacit und Granat, wohingegen Plagioklas fehlt, da dieser unter hohen Drücken zu Jadeit und Quarz reagiert. Eklogite werden als Anzeiger für Paläosubduktionszonen gesehen.
Gefüge, Struktur und Textur
Die Struktur ist fein-bis grobkörnig, das Gestein ist meist sehr massig, hart und zäh. Manchmal kann auch ein lagiges Gefüge erkennbar sein.
Entstehung
Ausgangsgesteine sind basische Plutonite und Vulkanite, z.B. Gabbro oder Basalt. Diese Ausgangsgesteine durchlaufen anschließend eine UHP (ultra high pressure)-Metamorphose. Die Eklogit-Fazies, der der Eklogit angehört, erfordert hohe Drücke, kommt aber bei recht variablen Temperaturen vor.
Erscheinungformen
Die typische Erscheinungsform ist häufig (insbesondere bei fehlender Verwitterung) durch rot-grüne Sprenkel gekennzeichnet. Zusätzlich vorhandene Minerale, wie z.B. Amphibol, können aber auch andere Farben erzeugen.
3D Modelle
Klassifikation
Mineralbestand
Unterschiede im Mineralbestand sind durch das große Temperaturspektrum, unter dem Eklogite gebildet werden können, bedingt. Unter Temperaturen von 500-600° C ist der Granat eher Almandin-reich, bei steigender Temperatur wird er hingegen Pyrop-reicher. Zusätzliche, akzessorisch vorkommende Minerale sind verschiedene Amphibole, Hellglimmer, Disthen, Orthopyroxen, Zoisit, Epidot, Korund oder Rutil. Unter besonders hohen Drücken kann sich auch Coesit bilden.
Während der Heraushebung können durch Rückreaktionen auch Plagioklase entstehen.
Referenzen
- Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016.
- Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010.
- Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013.
- Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012.
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Friedericke Knauss, Simon Prochaska
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