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Der optische Charakter eines Minerals umschreibt das Achsenverhältnis der zugehörigen Indikatrix. Im Fall von optisch | Der optische Charakter eines Minerals umschreibt das Achsenverhältnis der zugehörigen Indikatrix. Im Fall von optisch einachsigen Mineralen bedeutet das also: | ||
* | *ein '''optisch positiver Charakter''' steht für eine Streckung des Rotationsellipsoids entlang der optischen Achse, was auch als prolate Form bezeichnet wird. <br/> Bei einachsig positiven Mineralen gilt also: ''n<sub>e</sub>'' > ''n<sub>o</sub>'' | ||
Bei | <br/> | ||
* | *ein '''optisch negativer Charakter''' steht für eine Stauchung des Rotationsellipsoids entlang der optischen Achse, was auch als oblate Form bezeichnet wird. <br/> Bei 1-achsig negativen Mineralen gilt also: ''n<sub>e</sub>'' < ''n<sub>o</sub>'' | ||
Bei 1-achsig negativen Mineralen gilt also: | <br/> | ||
Zur Bestimmung des optischen Charakters einachsiger Minerale kann das Interferenzbild in vier Quadranten unterteilt werden. Die Begrenzung dieser Quadranten ist durch das Isogyrenkreuz gegeben. Je nach Schnittlage können somit zwischen 1 und 4 Quadranten zugleich vom Sichtfeld erfasst werden. Wenn die Mitte des Kreuzes nicht zu sehen ist, muss zunächst identifiziert werden, welcher Quadrant sich bei der Betrachtung im Sichtfeld befindet. Für die Bestimmung des optischen Charakters ist es daher ratsam, ein Korn in Schnittlage möglichst senkrecht zur optischen Achse zu finden, da sich so meist alle vier Quadranten im Sichtfeld befinden. | |||
Zur Bestimmung des optischen Charakters | <br/> | ||
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Um den optischen Charakter nun zu bestimmen, muss dem konoskopischen Strahlengang zusätzlich das Hilfsobjekt Rot I | Um den optischen Charakter nun zu bestimmen, muss dem konoskopischen Strahlengang zusätzlich das [[Hilfsobjekt Rot I]], auch Gipsplättchen oder Lambda-Plättchen, zugefügt werden. Durch den festen Gangunterschied des Gipsplättchens kommt es in den unterschiedlichen Quadranten zu Farbaddition und -subtraktion. Die vorher schwarzen Isogyren und das Melatop selbst werden beim Einschieben des Hilfsobjekts immer im Rot der ersten Ordnung erscheinen. | ||
Bei einem optisch positiven Charakter findet Farbaddition im I. Quadranten (oben rechts) und III. Quadranten (unten links) statt, was durch eine markante blaue Farbe nahe des Melatops gekennzeichnet ist (Farbverschiebung von weiß I zu blau II = Addition). Im II. und IV. Quadranten findet hingegen Farbsubtraktion statt, was an einer orangen Färbung zu erkennen ist. | |||
Bei einem optisch positiven Charakter findet Farbaddition im I. Quadranten (oben rechts) und III. Quadranten (unten links) statt, was durch eine markante blaue Farbe nahe des Melatops gekennzeichnet ist (Farbverschiebung von weiß I zu blau II = Addition). Im II. und IV. Quadranten findet hingegen Farbsubtraktion statt, was an einer orangen Färbung zu erkennen ist. | |||
Bei einem negativen Charakter findet hingegen Farbsubtraktion im I. Quadranten III. Quadranten (orange) und Farbaddition im II. und IV: Quadranten (blau) statt. | Bei einem negativen Charakter findet hingegen Farbsubtraktion im I. Quadranten III. Quadranten (orange) und Farbaddition im II. und IV: Quadranten (blau) statt. | ||
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