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*'''Senkrecht zur optischen Achse:''' <br/> In dieser Schnittlage befindet sich ein Isogyrenkreuz genau in der Mitte des Sichtfeldes. Beim Drehen des Objekttischs bewegt es sich nicht. <br/> Je höher der Gangunterschied, desto mehr [[Grundlagen der Konoskopie #Aufbau eines Konoskopbildes|Isochromaten]] sind zudem zu sehen. | *'''Senkrecht zur optischen Achse:''' <br/> In dieser Schnittlage befindet sich ein Isogyrenkreuz genau in der Mitte des Sichtfeldes. Beim Drehen des Objekttischs bewegt es sich nicht. <br/> Je höher der Gangunterschied, desto mehr [[Grundlagen der Konoskopie #Aufbau eines Konoskopbildes|Isochromaten]] sind zudem zu sehen. | ||
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*'''Schräg zur optischen Achse:''' <br/> Sobald das Kreuz bei Drehen des Objekttisches um den Mittelpunkt des Sichtfeldes "herumwandert", dabei jedoch stets die starre Form eines Kreuzes behält und die Achsen immer horizontal bzw. vertikal wandern, so ist der Schnitt leicht schräg zur optischen Achse. <br/> Je schräger der Anschnitt des Korns zu seiner optischen Achse liegt, desto weiter befindet sich das Kreuz am äußeren Rand des Sichtfeldes und wandert um den Mittelpunkt herum. Bei einem sehr schrägen Anschnitt ist der Kreuzmittelpunkt nicht mehr zu sehen, sondern lediglich ein Arm des Kreuzes, also eine Isogyre. Da sich die Mitte des Kreuzes außerhalb des Sichtfeldes befindet, wird dieses auch durch Drehen des Objekttisches nicht in Erscheinung treten. Sondern nach und nach werden die einzelnen Isogyren durchs Sichtfeld wandern bis man nach einer 360° Drehung wieder bei der ursprünglichen Isogyre angekommen ist. Durch eine vollständige Umdrehung lässt sich somit in sehr schrägen Schnittlagen herausfinden, in welchem Quadranten des Interferenzbildes sich das Sichtfeld aktuell befindet. Dies ist insbesondere für die Bestimmung des optischen Charakters von Bedeutung. | *'''Schräg zur optischen Achse:''' | ||
[[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_5.svg|| thumb|right|Bewegung des Isogyrenkreuzes im Sichtfeld bei Drehen des Objekttisches in Schnittlage schräg zur optischen Achse, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | |||
<br/> Sobald das Kreuz bei Drehen des Objekttisches um den Mittelpunkt des Sichtfeldes "herumwandert", dabei jedoch stets die starre Form eines Kreuzes behält und die Achsen immer horizontal bzw. vertikal wandern, so ist der Schnitt leicht schräg zur optischen Achse. <br/> Je schräger der Anschnitt des Korns zu seiner optischen Achse liegt, desto weiter befindet sich das Kreuz am äußeren Rand des Sichtfeldes und wandert um den Mittelpunkt herum. Bei einem sehr schrägen Anschnitt ist der Kreuzmittelpunkt nicht mehr zu sehen, sondern lediglich ein Arm des Kreuzes, also eine Isogyre. Da sich die Mitte des Kreuzes außerhalb des Sichtfeldes befindet, wird dieses auch durch Drehen des Objekttisches nicht in Erscheinung treten. Sondern nach und nach werden die einzelnen Isogyren durchs Sichtfeld wandern bis man nach einer 360° Drehung wieder bei der ursprünglichen Isogyre angekommen ist. Durch eine vollständige Umdrehung lässt sich somit in sehr schrägen Schnittlagen herausfinden, in welchem Quadranten des Interferenzbildes sich das Sichtfeld aktuell befindet. Dies ist insbesondere für die Bestimmung des optischen Charakters von Bedeutung. | |||
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*'''Parallel zur optischen Achse:''' <br/> Bei diesem Anschnitt wechselt das Bild bei Drehen des Objekttisches plötzlich zwischen einem verwaschenen hellen Kreuz und einem nahezu vollständig schwarzen Sichtfeld. Dies nennt man auch "Flashkreuz", welches sowohl bei optisch einachsigen als auch zweiachsigen Mineralen in dieser Schnittlage auftritt. Es kann also keine Aussage über die Anzahl der optischen Achsen getroffen werden geschweige denn über den optischen Charakter! | *'''Parallel zur optischen Achse:''' | ||
[[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_6.svg|| thumb|right|Flashkreuz im Sichtfeld bei Drehen des Objekttisches in Schnittlage parallel zur optischen Achse, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | |||
<br/> Bei diesem Anschnitt wechselt das Bild bei Drehen des Objekttisches plötzlich zwischen einem verwaschenen hellen Kreuz und einem nahezu vollständig schwarzen Sichtfeld. Dies nennt man auch "Flashkreuz", welches sowohl bei optisch einachsigen als auch zweiachsigen Mineralen in dieser Schnittlage auftritt. Es kann also keine Aussage über die Anzahl der optischen Achsen getroffen werden geschweige denn über den optischen Charakter! | |||
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==Bestimmung des optischen Charakters== | ==Bestimmung des optischen Charakters== | ||
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Um den optischen Charakter nun zu bestimmen, muss dem [[Betrachtungsweisen im Mikroskop #Konoskopischer Strahlengang|konoskopischen Strahlengang]] zusätzlich das [[Hilfsobjekt Rot I]], auch Gipsplättchen oder Lambda-Plättchen, zugefügt werden. Durch den festen Gangunterschied des Gipsplättchens kommt es in den unterschiedlichen Quadranten zu Farbaddition und -subtraktion. Die vorher schwarzen Isogyren und das Melatop selbst werden beim Einschieben des Hilfsobjekts immer im Rot der ersten Ordnung erscheinen. | Um den optischen Charakter nun zu bestimmen, muss dem [[Betrachtungsweisen im Mikroskop #Konoskopischer Strahlengang|konoskopischen Strahlengang]] zusätzlich das [[Hilfsobjekt Rot I]], auch Gipsplättchen oder Lambda-Plättchen, zugefügt werden. Durch den festen Gangunterschied des Gipsplättchens kommt es in den unterschiedlichen Quadranten zu Farbaddition und -subtraktion. Die vorher schwarzen Isogyren und das Melatop selbst werden beim Einschieben des Hilfsobjekts immer im Rot der ersten Ordnung erscheinen. | ||
Bei einem optisch positiven Charakter findet Farbaddition im I. Quadranten (oben rechts) und III. Quadranten (unten links) statt, was durch eine markante blaue Farbe nahe des Melatops gekennzeichnet ist (Farbverschiebung von weiß I zu blau II = Addition). Im II. und IV. Quadranten findet hingegen Farbsubtraktion statt, was an einer orangen Färbung zu erkennen ist. | Bei einem optisch positiven Charakter findet Farbaddition im I. Quadranten (oben rechts) und III. Quadranten (unten links) statt, was durch eine markante blaue Farbe nahe des Melatops gekennzeichnet ist (Farbverschiebung von weiß I zu blau II = Addition). Im II. und IV. Quadranten findet hingegen Farbsubtraktion statt, was an einer orangen Färbung zu erkennen ist. | ||
Bei einem negativen Charakter findet hingegen Farbsubtraktion im I. Quadranten III. Quadranten (orange) und Farbaddition im II. und IV: Quadranten (blau) statt. | Bei einem negativen Charakter findet hingegen Farbsubtraktion im I. Quadranten III. Quadranten (orange) und Farbaddition im II. und IV: Quadranten (blau) statt. | ||
[[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_7c.svg|| thumb|right|Einteilung der Quadranten in einem Konoskopbild eines optisch einachsigen Minerals, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | |||
[[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_7a.svg|| thumb|left|Konoskopbild eines optisch positiven, einachsigen Minerals, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | [[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_7a.svg|| thumb|left|Konoskopbild eines optisch positiven, einachsigen Minerals, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | ||
[[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_7b.svg|| thumb|center|Konoskopbild eines optisch negativen, einachsigen Minerals, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | [[File: T_PolMik_Kon_Bestimmung_7b.svg|| thumb|center|Konoskopbild eines optisch negativen, einachsigen Minerals, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | ||
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