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Hierzu helfen euch folgende Merkmale: | Hierzu helfen euch folgende Merkmale: | ||
<u>'''Ausbildung''' | <u>'''Ausbildung'''</u> | ||
D.h. wie gut sind die Kristallflächen zu erkennen, kann man die Form des Kristalls bestimmen? | D.h. wie gut sind die Kristallflächen zu erkennen, kann man die Form des Kristalls bestimmen? | ||
'''<u>Farbe | '''<u>Farbe</u>''' | ||
Welche Farbe hat das Mineral? Wie auch beim Farbeindruck des Gesteins kann ein erster Eindruck des Minerals gewonnen werden. | Welche Farbe hat das Mineral? Wie auch beim Farbeindruck des Gesteins kann ein erster Eindruck des Minerals gewonnen werden. | ||
'''<u>Glanz | '''<u>Glanz</u>''' | ||
Der Glanz (eng. brightness; (diamantartiger) adamantine lustre; (glasartiger) subvitreous lustre; (metall-artiger) submetallic lustre; (metallischer) metallic lustre; (perlmutt-artiger) pearly lustre, pearly sheen) wird durch das vom Mineral reflektierten Licht bestimmt und kann je nach Art des Minerals variieren: | Der Glanz (eng. brightness; (diamantartiger) adamantine lustre; (glasartiger) subvitreous lustre; (metall-artiger) submetallic lustre; (metallischer) metallic lustre; (perlmutt-artiger) pearly lustre, pearly sheen) wird durch das vom Mineral reflektierten Licht bestimmt und kann je nach Art des Minerals variieren: | ||
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'''Diamantglanz:''' gemeint sind durchsichtige und durchscheinende Minerale mit hoher Lichtbrechung, z.B. Diamant, Zinkblende, Zirkon | '''Diamantglanz:''' gemeint sind durchsichtige und durchscheinende Minerale mit hoher Lichtbrechung, z.B. Diamant, Zinkblende, Zirkon | ||
'''<u>Härte | '''<u>Härte</u>''' | ||
Eine weitere charakteristische Eigenschaft für einzelne Minerale ist die '''Mossche Härte''' (eng. Mohs’ hardness scale, Moh’s scale), welche mithilfe verschiedener Werkzeuge bestimmt werden kann (mehr dazu unter '''[[Härtebestimmung nach Mohs]]''') | Eine weitere charakteristische Eigenschaft für einzelne Minerale ist die '''Mossche Härte''' (eng. Mohs’ hardness scale, Moh’s scale), welche mithilfe verschiedener Werkzeuge bestimmt werden kann (mehr dazu unter '''[[Härtebestimmung nach Mohs]]''') | ||
'''<u>Korn-/Kristallform (Habitus und Tracht) | '''<u>Korn-/Kristallform (Habitus und Tracht)</u>''' | ||
Die '''Tracht''' (eng. sum of crystal faces) eines Minerals wird aus der Anordnung einer bestimmten Flächenkombination bestimmt, der '''Habitus''' (eng. habit[us]) dagegen beschreibt die Größenverhältnisse der Flächen zueinander (blättrig, nadelig, prismatisch, säulig, stängelig, tafelig, würfelig). | Die '''Tracht''' (eng. sum of crystal faces) eines Minerals wird aus der Anordnung einer bestimmten Flächenkombination bestimmt, der '''Habitus''' (eng. habit[us]) dagegen beschreibt die Größenverhältnisse der Flächen zueinander (blättrig, nadelig, prismatisch, säulig, stängelig, tafelig, würfelig). | ||
'''<u>(Ferro-)Magnetismus | '''<u>(Ferro-)Magnetismus</u>''' | ||
Ob ein Mineral magnetisch ist, lässt sich leicht mithilfe eines kleinen Handmagneten bestimmen, das wohl bekannteste Mineral mit dieser Eigenschaft ist Magnetit. | Ob ein Mineral magnetisch ist, lässt sich leicht mithilfe eines kleinen Handmagneten bestimmen, das wohl bekannteste Mineral mit dieser Eigenschaft ist Magnetit. | ||
'''<u>Prozentualer Anteil | '''<u>Prozentualer Anteil</u>''' | ||
Die Abschätzung des prozentualen Anteils eines jeden Minerals kann euch später helfen zu bestimmen um welches Gestein es sich handelt. | Die Abschätzung des prozentualen Anteils eines jeden Minerals kann euch später helfen zu bestimmen um welches Gestein es sich handelt. | ||
'''<u>Spaltbarkeit/Bruch | '''<u>Spaltbarkeit/Bruch</u>''' | ||
Die '''Spaltbarkeit''' (mehr dazu unter '''[[Spaltbarkeit]]''', eng. plitting [property]; (deutlich erkennbare) distinct cleavage, easy cleavage) gibt an ob ein Mineral bei mechanischer Einwirkung entlang bestimmter Kristallflächen bricht. Die Spaltbarkeit kann sowohl (sehr) gut, als auch (sehr) schlecht, oder gar nicht ausgebildet sein. Teilen sich einzelne Kristalle nicht entlang solcher Spaltflächen kommt es zum Bruch (eng. failure pattern, fracture pattern) eines Kristalls, dieser kann unterschiedlich ausgebildet sein (z. B. eben (eng. clean-cut fracture), hakig, muschelig (eng. conchoidal), splittrig (eng. hackly fracture)). | Die '''Spaltbarkeit''' (mehr dazu unter '''[[Spaltbarkeit]]''', eng. plitting [property]; (deutlich erkennbare) distinct cleavage, easy cleavage) gibt an ob ein Mineral bei mechanischer Einwirkung entlang bestimmter Kristallflächen bricht. Die Spaltbarkeit kann sowohl (sehr) gut, als auch (sehr) schlecht, oder gar nicht ausgebildet sein. Teilen sich einzelne Kristalle nicht entlang solcher Spaltflächen kommt es zum Bruch (eng. failure pattern, fracture pattern) eines Kristalls, dieser kann unterschiedlich ausgebildet sein (z. B. eben (eng. clean-cut fracture), hakig, muschelig (eng. conchoidal), splittrig (eng. hackly fracture)). | ||
'''<u>Strichfarbe | '''<u>Strichfarbe</u>''' | ||
Sofern das zu bestimmende Mineral einzeln getestet werden kann (ausreichende Größe, Relief im Vergleich zum restlichen Gestein erhöht), kann die '''Strichfarbe''' (eng. streak colour) mithilfe einer unglasierten Porzellanplatte bestimmt werden. Diese z.T. charakteristische Farbe kann dazu beitragen, das Mineral zu bestimmen. | Sofern das zu bestimmende Mineral einzeln getestet werden kann (ausreichende Größe, Relief im Vergleich zum restlichen Gestein erhöht), kann die '''Strichfarbe''' (eng. streak colour) mithilfe einer unglasierten Porzellanplatte bestimmt werden. Diese z.T. charakteristische Farbe kann dazu beitragen, das Mineral zu bestimmen. | ||
'''<u>Transparenz | '''<u>Transparenz</u>''' | ||
Minerale können als durchsichtig/durchscheinend, undurchsichtig oder opak (Metalle) bestimmt werden. | Minerale können als durchsichtig/durchscheinend, undurchsichtig oder opak (Metalle) bestimmt werden. | ||
'''<u>Zwillingsbildung | '''<u>Zwillingsbildung</u>''' | ||
Einige Minerale sind außerdem leicht anhand ihrer Zwillingsbildung zu bestimmen. Bekannte Beispiele sind beispielsweise der Karlsbader Zwilling des Alkalifeldspats, oder polysynthetische Zwillinge des Plagioklases. | Einige Minerale sind außerdem leicht anhand ihrer Zwillingsbildung zu bestimmen. Bekannte Beispiele sind beispielsweise der Karlsbader Zwilling des Alkalifeldspats, oder polysynthetische Zwillinge des Plagioklases. | ||
==Einordnung und Gesteinsname== | ==Einordnung und Gesteinsname== | ||
'''<u>Nach Erstarrungsort | '''<u>Nach Erstarrungsort</u>''' | ||
Die Einteilung nach dem Erstarrungsort lässt sich grob in '''Plutonite''' (eng. deep-seated, plutonic) und '''Vulkanite''' (eng. extrusive, volcanic) unterteilen. Durch ihre Entstehung als Tiefen- und Intrusivgesteine zeichnen sich '''Plutonite''' meist als dichte Gesteine mit grober Matrix aus. '''Vulkanite''' dagegen entstehen an der Erdoberfläche, kristallisieren im Vergleich zu Plutoniten schneller aus und weisen daher eine feinkörnigere Matrix auf. Typisch für Vulkanite sind außerdem Gasblasen. Gesteine können außerdem als '''„subvulkanische“ Gesteine''' klassifiziert werden. Da diese den Übergang von den Plutoniten zu den Vulkaniten darstellen, ist eine eindeutige Zuordnung jedoch schwieriger. | Die Einteilung nach dem Erstarrungsort lässt sich grob in '''Plutonite''' (eng. deep-seated, plutonic) und '''Vulkanite''' (eng. extrusive, volcanic) unterteilen. Durch ihre Entstehung als Tiefen- und Intrusivgesteine zeichnen sich '''Plutonite''' meist als dichte Gesteine mit grober Matrix aus. '''Vulkanite''' dagegen entstehen an der Erdoberfläche, kristallisieren im Vergleich zu Plutoniten schneller aus und weisen daher eine feinkörnigere Matrix auf. Typisch für Vulkanite sind außerdem Gasblasen. Gesteine können außerdem als '''„subvulkanische“ Gesteine''' klassifiziert werden. Da diese den Übergang von den Plutoniten zu den Vulkaniten darstellen, ist eine eindeutige Zuordnung jedoch schwieriger. | ||
'''<u>Nach Mineralbestand | '''<u>Nach Mineralbestand</u>''' | ||
Für die Einteilung nach dem Mineralbestand wird i.d.R. das Streckeisen-Diagramm ([[QAPF]]) verwendet. Die Klassifizierung unterscheidet sich dabei zwischen Vulkaniten und Plutoniten, wobei der Gesteinschemismus gleich bleibt (z.B. Basalt/Gabbro). | Für die Einteilung nach dem Mineralbestand wird i.d.R. das Streckeisen-Diagramm ([[QAPF]]) verwendet. Die Klassifizierung unterscheidet sich dabei zwischen Vulkaniten und Plutoniten, wobei der Gesteinschemismus gleich bleibt (z.B. Basalt/Gabbro). | ||
'''<u>Nach Chemismus | '''<u>Nach Chemismus</u>''' | ||
Der Chemismus eines Handstücks bzw. eines Gesteins kann nur im Labor festgestellt werden und ist für eine erste Beschreibung nicht relevant. | Der Chemismus eines Handstücks bzw. eines Gesteins kann nur im Labor festgestellt werden und ist für eine erste Beschreibung nicht relevant. | ||
'''<u>Nach dem Gefüge | '''<u>Nach dem Gefüge</u>''' | ||
Abhängig von der Größe der Strukturen, wird diese Klassifikation im Gelände oder im Labor bestimmt. | Abhängig von der Größe der Strukturen, wird diese Klassifikation im Gelände oder im Labor bestimmt. | ||