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==Definition== | == Definition == | ||
Der Name „Phaeozem“ leitet sich von dem griechischen Wort phaiós = dunkel ab, welches die dunkelbraune bis schwarze Farbe des humusreichen A-Horizonts des Bodens treffend beschreibt (Zech et al. 2014, S. 40). Abbildung 4 zeigt deutlich die dunkle Färbung des Oberbodens. Phaeozeme sind neben den Chernozemen (WRB) und Kastanozemen (WRB) die häufigsten Böden in den trockenen Mittelbreiten. Sie befinden sich meist in den etwas feuchteren Gebieten der Steppenzone mit jährlichen Niederschlägen von ca. 500-700 mm pro Jahr, welche eine Lessivierung und Verbraunung bedingen, wie später erläutert wird (Schultz 2008, S. 207). Außerdem werden die Phaeozeme auch als degradierte Steppenböden bezeichnet, da sie über wenig oder keine sekundären Carbonate verfügen, was einen Unterschied zu anderen Steppenböden darstellt (Zech et al. 2014, S. 40). Häufig entstehen sie aus alten Lockersubstraten der vergangenen Kaltzeiten, dem sogenannten Löss, welches ein basenreiches Grundmaterial darstellt (Kuntze et al. 1994, S. 236). Phaeozeme finden sich vor allem im Zentrum der USA, im Süden Südamerikas und großflächig in Asien und Osteuropa. | |||
== Eigenschaften == | |||
Phaeozeme zeichnen sich durch eine starke Bioturbation und einen großen Umsatz an Biomasse aus. Somit stehen ihnen viele Nährstoffvorräte zur Verfügung. Sie bieten eine gute Grundlage für Pflanzenwachstum aufgrund ihrer hohen Feldkapazität und dem Porenvolumen von circa 50%. Ebenso wird der Anbau von Ackerpflanzen durch die potentielle Kationenaustauschkapazität, die potentielle Basensättigung und den leicht sauren bis mittleren pH-Wert begünstigt (Zech et al. 2014, S. 56). | |||
== | == Bodenbildende Prozesse == | ||
=== Entkalkung und sekundäre Carbonate === | |||
Aufgrund äußerer Einflüsse, wie beispielsweise durch hohe Niederschläge, kommt es zu Auswaschung der Carbonate, der sogenannten Entkalkung. Es besteht die Möglichkeit, dass diese in einiger Tiefe wieder als sogenannte sekundäre Carbonate ausfallen (Amelung et al. 2018, S. 364). Folgende Formel beschreibt den Vorgang der Auswaschung. | |||
:<chem>2 CaCO3NH4^+ + 3 O2 <-> 2 O2^- + 4 H^+ +2 H2O</chem> | |||
CaCO3 + CO2 + H2O ↔ Ca(HCO3)2 ↔ Ca2+ + 2H+ + 2CO32- (verändert nach Riedel 2004, S. 557). | |||
==Referenzen== | == Vorkommen == | ||
== Nutzung und Risiken== | |||
== Referenzen == | |||
<references /> | <references /> | ||
==Weiterführende Informationen und Literatur== | == Weiterführende Informationen und Literatur == | ||
*[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225362692%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Stahr, K. (2016): Bodenkunde und Standortlehre. 3. Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.] | |||
*[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225635392%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Amelung, W., Blume, H.-P., Fleige, H., Horn, R., Kandeler, E., Kögel-Knabner, I., Kretzschmar, R., Stahr, K., Wilke, B.-M. (2018): Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde, 17. Auflage, Springer Spektrum, Heidelberg] | |||
==Autor:innen== | ==Autor:innen== | ||
{{Autor|1= Philipp Maly}} | {{Autor|1=Andreas Rieger, Philipp Maly}} | ||
[[Kategorie:Böden]] | [[Kategorie:Böden]] |