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==Berechnung== | ==Berechnung== | ||
Die Basensättigung wird berechnet, indem die Summe der gemessenen Gehalte basischer Kationen mit 100 multipliziert und durch die [[Kationenaustauschkapazität]] (KAK in cmol(+) kg<sup>-1</sup>) geteilt wird. Sie drückt damit den Prozentsatz der KAK aus, der von den Kationen Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> besetzt ist. Analog zur KAK wird der potentielle Basensättigungsgrad (BS<sub>pot</sub>) und der effektive Basensättigungsgrad (BS<sub>eff</sub>) definiert als:(Scheffer/Schachtschabel | Die Basensättigung wird berechnet, indem die Summe der gemessenen Gehalte basischer Kationen mit 100 multipliziert und durch die [[Kationenaustauschkapazität]] (KAK in cmol(+) kg<sup>-1</sup>) geteilt wird. Sie drückt damit den Prozentsatz der KAK aus, der von den Kationen Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> besetzt ist. Analog zur KAK wird der potentielle Basensättigungsgrad (BS<sub>pot</sub>) und der effektive Basensättigungsgrad (BS<sub>eff</sub>) definiert als:<ref name=":0">[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225635392%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Amelung, W., Blume, H.-P., Fleige, H., Horn, R., Kandeler, E., Kögel-Knabner, I., Kretzschmar, R., Stahr, K., Wilke, B.-M. (2018): Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde, 17. Auflage, Springer Spektrum, Heidelberg.]</ref> | ||
:<math>BS_{pot} [%] = [2q_{Ca} + 2q_{Mg} + q_{Na} + q_{K} / KAK_{pot}] \times 100 </math> | :<math>BS_{pot} [%] = [2q_{Ca} + 2q_{Mg} + q_{Na} + q_{K} / KAK_{pot}] \times 100 </math> | ||
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:<small>mit q<sub>i</sub> der austauschbaren adsorbierten Konzentration des Kations i (in mmol kg<sup>-1</sup>)</small> | :<small>mit q<sub>i</sub> der austauschbaren adsorbierten Konzentration des Kations i (in mmol kg<sup>-1</sup>)</small> | ||
Da die Basensättigung in einem positiven Zusammenhang mit dem pH-Wert steht, kann die BS<sub>pot</sub> im Feld grob aus dem [[pH-Wert (Calciumchlorid)|pH(CaCl<sub>2</sub>)-Wert]] in Abhängigkeit von der Humusgehaltsstufe bestimmt werden.(Bodenkundliches | Da die Basensättigung in einem positiven Zusammenhang mit dem pH-Wert steht, kann die BS<sub>pot</sub> im Feld grob aus dem [[pH-Wert (Calciumchlorid)|pH(CaCl<sub>2</sub>)-Wert]] in Abhängigkeit von der Humusgehaltsstufe bestimmt werden.<ref>[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%224512549%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Blume, H.-P., Stahr, K., Leinweber, P. (2011): Bodenkundliches Praktikum. Eine Einführung in pedologisches Arbeiten für Ökologen, insbesondere Land- und Forstwirte und für Geowissenschaftler, 3. Aufl. Heidelberg.]</ref> | ||
==Bodenfruchtbarkeit== | ==Bodenfruchtbarkeit== | ||
Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> sind wichtige basische Pflanzen-Nährstoffe, die von den Kationen-Austauschern der Ton-Humus-Komplexe absorbiert werden können und in dieser Position pflanzenverfügbar sind. H<sup>+</sup> und Al<sup>3+</sup> Ionen konkurrieren um diese Bindungsplätze. Es besteht eine Selektivität der Austauscher gegenüber den unterschiedlichen Ionen. Höherwertige Ionen wie Al<sup>3+</sup> werden gegenüber niederwertigen Ionen wie K<sup>+</sup> bevorzugt gebunden. Bei zunehmender Versauerung eines Bodens steigt durch die stärkere höhere Verfügbarkeit der Anteil der Bindungsplätze die von Al<sup>3+</sup> eingenommen werden an. Es werden zunehmend weniger basische Kationen gebunden, die Bodenfruchtbarkeit sinkt. Über diesen Zusammenhang wird auch die Bezeichnung von Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> als basische Kationen deutlich, die nichts mit dem chemischen Säure-Base-Charakter dieser Ionen zu tun hat. | Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> sind wichtige basische Pflanzen-Nährstoffe, die von den Kationen-Austauschern der Ton-Humus-Komplexe absorbiert werden können und in dieser Position pflanzenverfügbar sind. H<sup>+</sup> und Al<sup>3+</sup> Ionen konkurrieren um diese Bindungsplätze. Es besteht eine Selektivität der Austauscher gegenüber den unterschiedlichen Ionen. Höherwertige Ionen wie Al<sup>3+</sup> werden gegenüber niederwertigen Ionen wie K<sup>+</sup> bevorzugt gebunden. Bei zunehmender Versauerung eines Bodens steigt durch die stärkere höhere Verfügbarkeit der Anteil der Bindungsplätze die von Al<sup>3+</sup> eingenommen werden an. Es werden zunehmend weniger basische Kationen gebunden, die Bodenfruchtbarkeit sinkt. Über diesen Zusammenhang wird auch die Bezeichnung von Ca<sup>2+</sup>, Mg<sup>2+</sup>, K<sup>+</sup> und Na<sup>+</sup> als basische Kationen deutlich, die nichts mit dem chemischen Säure-Base-Charakter dieser Ionen zu tun hat. | ||
Eine Basensättigung von über ≥ 80 wird als sehr basenreich beziehungsweise gesättigt angesehen. Eine BS<sub>eff</sub> von unter 50 wird bei landwirtschaftlich genutzen Böden bereits als dringend kalkungsbedürftig angesehen.(Walther, Agroscope | Eine Basensättigung von über ≥ 80 wird als sehr basenreich beziehungsweise gesättigt angesehen. Eine BS<sub>eff</sub> von unter 50 wird bei landwirtschaftlich genutzen Böden bereits als dringend kalkungsbedürftig angesehen.(Walther, Agroscope)<ref name=":0" /> | ||