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| Gesteinsgruppe = | | Gesteinsgruppe =Sedimente | ||
| Typische Fundorte, Typlokalität = | | Typische Fundorte, Typlokalität =Weltweit, in Europa in Form mächtiger Gesteinskörper in den Nord- Südalpen, Fränkische Alp, Eifel und Thüringen | ||
| Hauptgemengteile = | | Hauptgemengteile =Dolomit | ||
| Nebengemengteile = | | Nebengemengteile =Calcit, Tonminerale, Quarz, Pyrit, Markasit | ||
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Dolomitstein (Namensgebung durch den französischen Geologen Dolomieu) ist ein monomineralisches Gestein welches hauptsächlich aus dem gleichnamigen Mineral [[Dolomit (Mineral)|Dolomit]] besteht. Dolomitstein tritt entweder schichtgebunden im Wechsel mit dem sehr ähnlichen [[Kalkstein]] auf, ist in Kalkstein eingelagert, oder bildet für sich ein massives Vorkommen wie in den Dolomiten Südtirols. | |||
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==Gefüge, Struktur und Textur== | ==Gefüge, Struktur und Textur.== | ||
Dolomitsteine sind in Bezug auf Gefüge, Struktur und Korngröße den Kalksteinen sehr ähnlich. Das Gestein weist normalerweise keine Feinschichtung auf und zeigt eine feine- bis grobe Körnung. Aufgrund der Volumenverminderung durch die Dolomitisierung ist Dolomitstein meist poröser und weniger reich an gut erhaltenen Fossilien als Kalkstein. | |||
==Entstehung== | ==Entstehung== | ||
Der Prozess der Dolomitisierung beschreibt die partielle Substituition von Calcium durch Magnesium in [[Calcit]] bzw. Aragonit. Dabei wird zwischen der Früh- und Spätdiagenetischer Dolomitisierung unterschieden. Anders als die Spätdiagenetische Dolomitisierung findet die Frühdiagenetische sukzessiv bereits vor der Sedimentation und Verfestigung der Gesteinsschichten statt. Der Dolomitstein bildet somit eine eigene Schicht in einer Abfolge von begleitenden Sedimentgesteinen. Spätdiagenetischer Dolomit entsteht durch das Eindringen von Mg-haltigen Porenwasser in den Kalkstein und durchschneidet die vorhandenen primären Sedimentstrukturen. | |||
==Erscheinungformen== | ==Erscheinungformen== | ||
Spätdiagenetischer ist sehr viel häufiger als Frühdiagenetischer Dolomitstein. So sind die mächtigen, landschaftsprägenden Gesteinskörper zumeist spätdiagenetisch entstanden. In den Dolomitschichten finden sich kaum intakte Fossilien, da diese durch den Prozess der Dolomitisierung und die damit einhergehende Volumenverminderung, um ca. 10%, zerstört werden. Abgesehen davon lässt sich Dolomitstein auf den ersten Blick nur schwer von Kalkstein unterscheiden. | |||
==Klassifikation== | ==Klassifikation== | ||
==Zusammensetzung== | ==Zusammensetzung== | ||
Dolomitstein besteht über 90% aus [[Dolomit (Mineral)|Dolomit]] (CaMg[CO₃]₂). Bei geringerer Konzentration spricht man von Kalkigen Dolomit (50-90%), oder Dolomitischem Kalkstein (10-50%). Nebengemengeanteile sind vor allem [[Calcit]] mit geringen Beimengungen von Tonmineralen, [[Quarz]], [[Pyrit]] oder [[Markasit]]. | |||
==Fundorte== | ==Fundorte== | ||
Dolomitstein kommt weltweit vor. Besonders bekannt sind die Dolomiten Südtirols, welchen das Gestein ihren Namen gab. Weitere landschaftsprägende Vorkommen in Europa sind Teile der nördlichen und südlichen Kalkalpen, die fränkische und schwäbische Jura, die Eifel sowie in Thüringen. | |||
==Verwendung== | ==Verwendung== | ||
Dolomitstein wird als Straßenschotter, Werkstein oder Baustein verwendet. Außerdem sind dolomitisch geprägte Sedimentschichten aufgrund ihrer Porosität gut als Erdöllagerstätten geeignet. | |||
==Besonderheiten== | ==Besonderheiten== | ||
<br /> | Im Gelände unterscheidet sich Dolomit- vom ähnlichen Kalkstein vor allem durch die viel geringere Reaktivtät auf kalte verdünnte Salzsäure.<br /> | ||
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==Referenzen== | ==Referenzen== | ||
*Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016. | *Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016. | ||
*Markl,G. Minerale und Gesteine. Mineralogie - Petrologie - Geochemie. 3. Aufl. Springer Verlag. Berlin, 2015. | |||
*Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010. | *Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010. | ||
*Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013. | *Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013. | ||
*Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012. | *Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012. | ||
*Vinx, R. Gesteinsbestimmung im Gelände. 2. Aufl. Springer Verlag. Berlin. 2008. | |||
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==Weitere Informationen und Literatur== | ==Weitere Informationen und Literatur== | ||
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==Autor:innen== | ==Autor:innen== | ||
{{Autor|1=}} | {{Autor|1=Florian Backsen}} | ||
[[Kategorie:Gesteine]] [[Kategorie:Sedimentäre Gesteine]] [[Kategorie:Chemische Sedimente]][[Kategorie:Biogene Sedimente]] | [[Kategorie:Gesteine]] | ||
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