Trachyt

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Trachyt
Trachyt.png
Trachyt, Drachenfels, Siebengebirge
Geogenese
Gesteinsgruppe

Vulkanite

Klassifikation im Streckeisen-Diagramm
QAPF Trachyt.png
Mineralbestand
Hauptgemengteile

Alkalifeldspat (Sanidin, Orthoklas) zu 65-100% aller Feldspäte, Plagioklas (Oligoklas, Andesin) zu 0-35% aller Feldspäte. Untergeordnet können geringe Mengen Quarz und Foide enthalten sein.

Nebengemengteile

Augit, Hornblende, Biotit, Olivin

Akzessorien

Titanit, Zirkon, Ilmenit, Magnetit

Physikalische Eigenschaften
Dichte [g/cm³]

2,52-2,78

Festigkeit

porös

Farbe

insgesamt helle Farben von weiß- bis mittelgrau, manchmal gelblich, bräunlich und bei älteren Bildungen auch rötlich. Die Farben sind bedingt durch ausgeprägte sekundäre Umwandlungen.

Gefüge


Chemisch ist Trachyt mit dem Tiefengestein Syenit identisch und stellt dessen Ergussgesteinsäquivalent an der Erdoberfläche dar. Früher wurden jüngere von älteren (jünger, bzw. älter als Perm) vulkanischen Gesteinen in der Namensgebung getrennt. Die paläovulkanischen Gesteine wurden als Orthoporphyr bezeichnet und nur die jüngeren als Trachyt. Diese Praxis findet sich in ähnlicher Form beim Rhyolith bzw. Quarzporphyr wieder. Dies lässt sich wohl dadurch erklären, dass sich die älteren Gesteine optisch teilweise deutlich von den jüngeren unterscheiden. Durch sekundäre Umwandlungen einiger primärer Minerale zu Chlorit, Epidot, Hämatit oder Calcit, kann sich die ursprünglich graue Farbe in eine gelbliche, bräunliche oder rötliche umwandeln.

Gefüge, Struktur und Textur

Trachyt kommt stets mit porphyrischer Struktur vor. Die Grundmasse ist dicht, leicht porös, häufig glasig und seltener feinkörnig. Es finden sich große, tafelige Einsprenglinge (vor allem Sanidin), welche oft gut ausgeprägte Karlsbader Zwillinge aufweisen. Seltener können aber auch Plagioklas, Hornblende, Augit und Biotit Einsprenglinge bilden. Der Trachyt weist häufig ein spezielles Gefüge auf, das von kleineren, leistenförmigen, eingeregelten Feldspat-Einsprenglingen, die größere Einsprenglinge umfließen, geprägt ist. Dies wird als trachytisches Gefüge bezeichnet.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Gesteins ist die Rauigkeit von Bruchflächen, die sich auf die feine Porosität zurückführen lässt.

Entstehung

Trachyt ist ein vulkanisches Gestein, es entsteht also durch relativ rasche Abkühlung einer Schmelze, die in Form von Lava an der Erdoberfläche ausgetreten ist. Größere Vorkommen finden sich in zahlreichen Vulkangebieten weltweit, häufig in vulkanischen Stau- und Quellkuppen. Enthält der Trachyt sehr viele Feldspäte, bzw. Feldspatvertreter (meist Nephelin), so bezeichnet man diese Varietät als Phonolith. Phonolithe neigen zu plattiger Absonderung. Trachytische Schmelzen können - ähnlich wie rhyolithische – gelegentlich auch Obsidian (Gesteinsglas) oder porösen Bimsstein bilden.

Klassifikation

Die Klassifikation erfolgt wie bei allen Magmatiten anhand des Modalbestands von Quarz (Q), Alkalifeldspat (A), Plagioklas (P) und Foiden (F) im QAPF- (Streckeisen)-Diagramm.

Fundorte

Siebengebirge (Drachenfels), Odenwald, Westerwald, Frankreich (Auvergne), Böhmen, Ungarn, Italien (Neapel), Sardinien, Kanarische Inseln, Azoren, USA (Hawaii). Phonolit auch im Hegau, am Kaiserstuhl und in der Rhön.

Verwendung

Wegen der Porosität und damit einhergehender Verwitterungsgefährdung wird Trachyt kaum noch als Werkstein verwendet. Phonolith findet als Bruchschotter und Splitt Verwendung und wurde früher wegen seiner plattigen Absonderung auch zum Dacheindecken hergenommen.

Besonderheiten

Einse sehr bekannte trachytische Bildung ist der Drachenfels im Siebengebirge. In der Umgebung von Selters wird der Trachyt in Steinbrüchen abgebaut.

Referenzen

  • Maresch, W., Schertl, H.-P., Medenbach, O. Gesteine. Systematik, Bestimmung, Entstehung. 3. Aufl. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung. Stuttgart, 2016.
  • Rothe, P. Gesteine. Entstehung – Zerstörung – Umbildung. 3. Aufl. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Darmstadt, 2010.
  • Schumann, W. Der große BLV Steine- und Mineralienführer. Das Standardwerk. 9. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2013.
  • Schumann, W. Mineralien & Gesteine. 15. Aufl. BLV Bucherverlag GmbH&Co. KG. München, 2012.

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Friedericke Knauss, Simon Prochaska, Julia Holzmüller
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