Beschriftungen

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Probenkarte des Lehrstuhls für Geologie der LMU stand September 2022
Probenkarte des Lehrstuhls für Geologie (September22)

Bei der Beschriftung von Proben ist zu beachten, dass alle Informationen um die Probe sicher zu zuordnen bei der Probe sind. Dazu gehört eine langfristig ansprechbare Person und das zugehörige Projekt oder die Arbeitsgruppe, um bei Fragen die Probe immer Personen zuordnen zu können. Auch ein Datum, Angaben zum Fund (Ortsname, Koordinaten, Höhe), Besonderheiten wie Gefahrenhinweise oder Lagerbedingungen und das wichtigste die Probennummer. Der Einfachheit halber sollte immer eine Probenkarte oder sample information vollständig ausgefüllt werden, diese sollte immer bei der Probe aufbewahrt werden. Die Probennummer ist zusätzlich auf der Probe oder dem Probenbehälter zu notieren. Sie sollte sich immer folgendermaßen aufbauen „Namenskürzel - die individuelle Probennummer“. Die Probennummer 1, 2, 3 und a, b, c sind zu vermeiden.

Beliebte Stifte

Lackstifte (z.B. edding 750) Kreidestifte (z.B. Kreul Chalky Kreide Marker)* Bleistift* CD-Marker (z.B. Staedtler permanent Lumocolor) Permanentmarker (z.B. edding 3000)
Beständig gegen Epoxidharz wasserklar, Ethanol, Aceton, Isopropanol, Wasser Epoxidharz wasserklar, Ethanol, Aceton, Isopropanol Epoxidharz wasserklar, Ethanol, Wasser, Aceton, Isopropanol Wasser Wasser
Keine Beständigkeit gegen - Wasser - Epoxidharz wasserklar, Ethanol, Aceton, Isopropanol Epoxidharz wasserklar, Ethanol, Aceton, Isopropanol
Möglichkeiten zu entfernen nur durch abkratzen/-schleifen lässt sich mit feuchtem Tuch entfernen lässt sich mit feuchtem Tuch entfernen lässt sich mit Alkohol abwischen lässt sich mit Alkohol abwischen
Zieht ein kaum, auch bei porösen stark, ist sehr flüssig gar nicht mittel mittel
verschiedene Farben viele viele nur grau viele viele
Vorwiegende Anwendung Beschriftung direkt auf Probe nass schreiben Beschriftung auf Objektträger Beschriftung auf Probenbehälter

*Es ist hinzuzufügen, dass die Beständigkeit hier mit überspülen der Teststriche geprüft wurde. Sowohl der Kreidestift als auch der Bleistift reagieren aber deutlich empfindlicher auf abreiben/-wischen.

Beschriftungen unterstützen

Um die Qualität und/oder Langlebigkeit einer Beschriftung zu Unterstützen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel wenn man vermeiden möchte, dass eine Beschriftung sich über einen längeren Zeitraum abgreift, indem man sie mit Klebestreifen abklebt. Wichtig wäre allerdings, dass man den Schriftzug trocknen lässt, damit die Lösemittel im Stift nicht doch noch anfangen zu verlaufen. Ist allerdings eher für Probenbehälter geeignet als für Proben an sich. Es ist auch mit anderen Mitteln möglich eine Beschriftung mit einer schützenden Schicht zu überdecken. Beispielsweise mit Cyanoacrylat um eine Probennummer vor dem häufig aggressiveren Epoxidharz beim Imprägnieren zu schützen. Wobei es natürlich wichtig ist, dass die „Lackierung“ die die Nummer schützen soll und deswegen auch beständig ist gegen das Tränkungsmittel.

Mit Krepp-/Malerband kann man Schriftzüge ebenfalls stabilisieren. Man schreibt einfach auf das Band und beklebt dann vor allem Probenbehälter und Oder auch Lösemittelflaschen damit. Leider sieht es nicht besonders schön aus. Hat sich aber in Verbindung mit Lackstiften vor allem für Laborflaschen als die langlebigste Methode erwiesen.

Um eine einfarbige Oberfläche herzustellen, in die auch möglichst nichts einzieht, kann man mit Tipp-Ex, Nagellack oder einem Lackstift auf eine Probe auch einen Streifen malen. Und den dann, wenn er trocken ist, beschriften. Auch hier ist es wichtig sich über die jewiligen Beständigkeiten gegen Lösemittel zu informieren.

Alternativen zu Stiften

Um Proben zu beschriften ist es auch möglich, Label im Word-Programm zu erstellen und diese normal auszudrucken. Hierbei ist Times New Roman in Schriftgröße 8 beliebt. Man kann die Zettel dann ausschneiden und entweder mit in einen Anschliff einbetten oder mit Klebstoff an einem Handstück anbringen. Vorteile sind, dass man komplizierte Nummern aus anderen digitalen Dokumenten kopieren kann ohne die Gefahr eines Zahlendrehers. Auch sind Beschriftungen so sehr permanent man kann sie höchstens in einigen Fällen wegschleifen oder trennen. Nachteile wären allerdings, dass die Arbeit mit den kleinen Zetteln recht unhandlich ist. Es kommt immer wieder vor, dass Nummern vertauscht werden, weil die Zettel so klein und schwierig zu handhaben sind. Leider passiert es auch oft, dass bei feinkörnigen Proben sich der Staub im ganzen Anschliff verteilt und der Zettel dann darin versinkt. Oder Zettel so versinkt, dass ein Teil der Nummer beim anschleifen der Probe verschwindet.

Auch kann man Anschliffe und Objektträger mit einem Gravurgerät oder einem Diamantkratzer gravieren. Leider erfordert es Übung damit eine saubere Schrift zu entwickeln die auch auf dem Objektträger eines Dünnschliffes nicht negativ auffällt. Auch kann ein Objektträger dabei leicht zerbrechen. Auch diese Methode ist sehr permanent um lässt sich höchstens wegschleifen.

Quellen

Der Präparator 2012, Beschriftung geowissenschaftlicher Proben für die Dünnschliffherstellung von Birgit Leipner-Mata https://www.praeparation.de/das_magazin/ausgaben

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Luise Harmsen
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