Crurotarsi

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Die Crurotarsi sind eine Gruppe krokodilähnlicher Reptilien, die sich während der unteren Trias vom Taxon Avemetatarsalia abspaltete, das die heutigen Vögel umfasst.

Bezeichnendes Merkmal der Crurotarsi ist ihr Fußgelenk. Schon ihr Name setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort "crus", was "Unterschenkel" bedeutet, und dem griechischen Wort "tarsos", was "Ferse" bedeutet.

Die Fußwurzel und das Crurotarsalgelenk

Zwischen den langen Knochen des Unterschenkels Schienbein und Wadenbein (Os Tibia und Os Fibula) und den Mittelfußknochen (Ossis Metatarsalia) befinden sich die sogenannten Fußwurzelknochen (Ossis Tarsalia). Anzahl, Form und Größe der Tarsalia variiert von Familie zu Familie im Tierreich. Die meisten Landwirbeltiere besitzen vier oder fünf distale (=weiter vom Körperzentrum entfernte) Tarsalia, die sich an die Fünf Mittelfußknochen angliedern und drei proximale (=nahe am Körperzentrum gelegene) Tarsalia, die diese mit dem Unterschenkel verbinden.

Die zwei größten, proximalen Tarsalia sind das Sprungbein (Os Astragalus, in der Humanmedizin Os Talus genannt) und das Fersenbein (Os Calcaneum). Der Astragalus liegt immer in Verlängerung des Schienbeins, der Tibia, während das Calcaneum meist in Verlängerung der Fibula, sprich des Wadenbeins liegt.

Die Crurotarsi spalteten sich während der frühen Trias von ihrer Schwestergruppe, der Avemetatarsalia, ab. Die Avemetatarsalia verkeilten in ihrem Fußgelenk Astragalus und Calcaneum miteinander, im Lauf der Zeit verwuchsen diese beiden Knochen sogar miteinander, sodass sie eine Feste, gegen die distalen Tarsalia bewegliche Einheit bildeten. Das Fußgelenk der Avemetatarsalia lag also zwischen proximalen und distalen Tarsalia.

Bei den Crurotarsi hingegen lag das Gelenk hingegen zwischen Astragalus und Calcaneum. Der Astragalus bildete einen festen Verbund mit den Unterschenkelknochen, der sich gegen den Festen Verbund des Calcaneum, den distalen Tarsalia und den Mittelfußknochen bewegen ließ.

Im Vergleich dazu: Beim Menschen bilden die proximalen Tarsalia eine feste Einheit: Der Calcaneum bildet unsere Ferse, der Astragalus (=Talus) liegt hingegen auf der Fußoberseite und erstreckt sich entlang der Inneren Fußseite nach hinten. Die nach innen deutende Beule am menschlichen Sprunggelenk ist Teil des Astragalus, und das Fußgelenk beim Menschen liegt oberhalb des Astragalus, zwischen diesem und den Knochen des Unterschenkels. Dabei handelt es sich aber um eine für den Menschen spezifische Anpassung an den aufrechten Gang zur Stabilisierung des Fußgewölbes. Hätten wir ein Avemetatarsalgelenk, wäre unsere Ferse nicht gegen das Bein beweglich, dafür könnten wir unser Fußgewölbe gegen die Ferse heben und senken. Hätten wir hingegen ein Crurotarsalgelenk, würden wir bei jedem Schritt unsere Ferse am Sprungbein entlang nach oben durch den Fuß hindurchdrücken, um das Fußgewölbe abzusenken.

Untergruppen

Die Crurotarsi umfassen die krokodilartigen Phytosaurier, die gepanzerten Aetosaurier, die fakultativ bipeden Ornithosuchier, die parasagittal aufrecht gehenden Rauisuchier und die heute noch lebenden Crocodylomorpha. Letztere umfassen die rezent vorkommenden Krokodile, Alligatoren, Kaimane und Gaviale.

Referenzen

Stephen L. Brusatte: Dinosaur Paleobiology. Wiley-Blackwell, Oxford 2012, ISBN 978-0-470-65658-7 Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München 2001, ISBN 978-3-89937-072-0

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Leonard von Ehr
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