Erklärung 1: Entstehung von Trinkwasser - Der Wasserkreislauf

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Firmen und Wasserwerke sind nach der Trinkwasserverordnung verpflichtet, regelmäßig die Qualität ihres Wassers zu überprüfen. So soll vermieden werden, dass Schadstoffe unerkannt aus dem Boden in das Trinkwasser gelangen. Daher sind die angegebenen Werte sehr reliabel.

Doch wie bildet sich eigentlich unser Trinkwasser?

Dazu müssen wir einen Blick auf den Wasserkreislauf werfen. Der Planet Erde ist mit bis zu 71 % von Wasser bedeckt, daher nennt man ihn auch den blauen Planeten. Das bestehende Wasser auf der Erde kann weder verloren gehen noch geschaffen werden. Es befindet sich in einem stetigen Kreislauf - dem Wasserkreislauf. Dabei nimmt das Wasser verschiedene Aggregatzustände an und befindet sich an unterschiedlichsten Orten dieser Erde.

Beispiel:
Die Geschichte eines Wassertropfens

Folgen wir einem Wassertropfen, der sich im Starnberger See befindet. Die Sonne ist heute so heiß, dass der Wassertropfen verdunstet und in den gasförmigen Zustand übergeht. Er steigt auf bis hoch in den Himmel und wird vom Wind davongetragen. Viele kleine Wassertropfen im gasförmigen Zustand sammeln sich um unseren Wassertropfen, bis die Temperatur so kühl wird, dass das gasförmige Wasser kondensiert und als Regen zu Boden fällt. Unser Wassertropfen fällt dabei als Regen auf einen Ackerboden im Alpenvorland und versickert darin. Beim Versickern durch die Bodenschichten kommt er an verschiedenen Mineralen vorbei, die sich zum Teil in unserem Wassertropfen lösen und mit versickern. Angekommen im Grundwasser vereinigt sich unser Wassertropfen mit dem dort vorhandenen Grundwasser und ist nun Teil des Grundwasserkörpers. Aus dem Grundwasser wird unser Wassertropfen an die Oberfläche gepumpt und du kannst ihn in München trinken. Andere Tropfen haben es nicht ins Grundwasser geschafft, sondern befinden sich zum Beispiel im Speichersee Ismaning, wo sie aus einem oberirdischen Gewässer auch für Trinkwasser verwendet werden.


Wie du siehst, kommen die Inhaltsstoffe des Wassers bei der Infiltration durch Boden und Gestein in das Grundwasser zustande. Dabei nimmt das Wasser sowohl Schad- als auch Nährstoffe auf. Wie genau die Lösung im Wasser funktioniert und was sich alles lösen kann, kannst du im Hintergrundwissen nachlesen.

Das Trinkwasser ist also das Wasser, das wir Menschen aus dem Grundwasser oder Oberflächenwasser entnehmen. In München haben wir mit der Schotterebene eine hervorragende Grundwasserquelle für unser Trinkwasser, andere Orte haben es da nicht so schön. In Baden-Württemberg zum Beispiel werden sogar auch nördlich gelegene Städte wie Heilbronn vom Wasser aus dem Bodensee gespeist. Nach dem Entnehmen aus den Wasserquellen wird das Wasser durch viele unterschiedliche Rohre gepumpt, bis es bei dir zuhause ankommt. Je nach Zustand der Rohre können sich hier noch weitere Stoffe lösen. Es kommt auch vor, dass Ionen in den Rohren ausfallen und Krusten bilden (z.B. Kalk).

Welche Ionen genau in deinem Wasser gelöst sind, kommt auf die Region und die dortigen geologischen und pedologischen Verhältnisse an. Dies erfährst du in Erklärung 2.

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Daniel Schmid, Leon Koß
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