Erklärung 2: Regionale Unterschiede von Ionenkonzentrationen - Die Wasserhärte
Folgende Ionenkonzentrationen von Calcium und Magnesium haben wir gemessen:
Ionen | Probe Eberbach (Odenwald) | Probe München |
Calciumion (Ca2+) | 13,27 mg/l | 78,59 mg/l |
Magnesiumion (Mg2+) | 3,51 mg/l | 17,83 mg/l |
Wie du bereits im Hintergrundwissen erfahren hast, tragen Calcium- und Magnesiumionen zur Wasserhärte bei. Diese ist regional jedoch stark unterschiedlich. In München haben wir einen Wert von 15,11 °dH, in Eberbach (Odenwald) von 2,67 °dH. Berechnen lässt sich dies durch eine kurze Formel:
[(c(Ca2+)/40) + (c(Mg2+)/24,3)] * 5,6 = Wert in °dH, mit c(Ionen) in mg/l.
Tipp: | |
Ohne eine Multiplikation mit 5,6 ergibt sich eine Angabe in mmol/l. |
Wie es zu diesen Unterschieden kommt, lässt sich durch Untersuchung der geologischen Wassereinzugsgebiete erklären. Wie bereits in Erklärung 1 angesprochen, bezieht München sein Trinkwasser aus den Grundwasserspeichern der Schotterebene. Diese Schotter bestehen zum Großteil aus Carbonatgestein aus den Alpen. Dieses ist in Wasser löslich, wobei sich Calcium-, Magnesium- und Carbonationen bilden. Durch die Infiltration des Wassers in den Grundwasserkörper werden diese Ionen mit eingetragen. Da diese Ionen nicht schädlich sind, müssen sie bei der Trinkwasseraufbereitung nicht gefiltert werden, wodurch die höhere Konzentration dieser Ionen im Trinkwasser Münchens zustande kommt. Den genauen Lösungsverlauf inklusive chemischer Formeln findest du im Hintergrundwissen.
In Eberbach befindet sich das Trinkwassereinzugsgebiet im Odenwald. Dieser ist dominiert von Sandsteinen, welcher hauptsächlich aus Silikatgestein aufgebaut ist. Die enthaltenen Silikate sind nur schwer löslich. Somit ergeben sich geringere Konzentrationen von Calcium- und Magnesiumionen, da weniger von diesen in den Mineralen im Gesteinskörper eingebunden sind.
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Daniel Schmid, Leon Koß
- Du möchtest wissen, wer hinter den Autor:innen und Reviewer:innen steckt? Dann schau doch beim GEOWiki-Team vorbei!