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<div class="blocksatz"> | <div class="blocksatz"> Die boreale Ökozone ist einer der bedeutendsten terrestrischen Kohlenstoffspeicher der Erde.<ref name="Die Ökozonen der Erde">Schultz, J. (2016): Die Ökozonen der Erde. 5. vollst. überarb. Aufl. Stuttgart: UTB (UTB, 1514 : Geowissenschaften, Ökologie, Agrarwissenschaften).</ref> Die häufigsten Störungen dieses Ökosystems sind großflächige, meist unkontrollierte Vegetationsbrände.<ref name="Boreal forest soil carbon">Deluca, T.; Boisvenue, C. (2012): Boreal forest soil carbon: Distribution, function and modelling. In: Forestry Vol.85, 161-184. </ref> Ausgelöst werden diese überwiegend durch Blitzeinschläge oder Selbstentzündung und haben je nach Standort eine Wiederkehrintervall zwischen 50-200 Jahren. <ref name="Bodengeographie">Eitel, B.; Faust, D. (2013): Bodengeographie. Westermann. Braunschweig.</ref> Abhängig von der Schwere des Brandereignisses kommt es neben dem Verlust der oberflächlichen Vegetation zum Auftauen des Permafrost-Horizonts im Boden und zur Bildung von pyrogenem Kohlenstoff.<ref name="Black (pyrogenic) carbon"> Preston, C. M.; Schmidt, M. W. I. (2006): Black (pyrogenic) carbon: A synthesis of current knowledge and uncertainties with special consideration of boreal regions. In: Biogeosciences 3 (2006), 397–420.</ref> Auch wenn durch den Verkohlungsprozess Kohlenstoff langfristig gebunden werden kann haben Vegetationsbrände durch die Freisetzung von CO<sub>2</sub> aufgrund des Vegetationsverlustes und der erhöhten mikrobieller Aktivität einen positiven Effekt auf den globalen Kohlenstoffkreislauf.<ref name="Boreal forest soil carbon" /> Durch die in den hohen Breiten besonders intensive Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu Brandereignissen, die durch ihre Emissionswirkung ein positives Rückkopplungssystem des Klimawandels bilden.<ref name="Boreal forest soil CO 2 and CH 4">Song, X.; Wang, G.; Hu, Z.; Ran, F.; Chen, X. (2018): Boreal forest soil CO<sub>2</sub> and CH<sub>4</sub> fluxes following fire and their responses to experimental warming and drying. In: Science of The Total Environment 644, 862-872.</ref> Dieser Prozess wird durch das vermehrte Auftauen des Permafrostbodens sowie der erhöhten heterotrophen Respiration bei wärmeren klimatischen Bedingungen weiter verstärkt und ist aufgrund der Größe des Kohlenstoff-Pools ein entscheidender Faktor im Klimawandel.<ref name="Boreal forest soil CO 2 and CH 4" /> </div> | ||
Die boreale Ökozone ist einer der bedeutendsten terrestrischen Kohlenstoffspeicher der Erde.<ref name="Die Ökozonen der Erde">Schultz, J. (2016): Die Ökozonen der Erde. 5. vollst. überarb. Aufl. Stuttgart: UTB (UTB, 1514 : Geowissenschaften, Ökologie, Agrarwissenschaften).</ref> Die häufigsten Störungen dieses Ökosystems sind großflächige, meist unkontrollierte Vegetationsbrände.<ref name="Boreal forest soil carbon">Deluca, T.; Boisvenue, C. (2012): Boreal forest soil carbon: Distribution, function and modelling. In: Forestry Vol.85, 161-184. </ref> Ausgelöst werden diese überwiegend durch Blitzeinschläge oder Selbstentzündung und haben je nach Standort eine Wiederkehrintervall zwischen 50-200 Jahren. <ref name="Bodengeographie">Eitel, B.; Faust, D. (2013): Bodengeographie. Westermann. Braunschweig.</ref> Abhängig von der Schwere des Brandereignisses kommt es neben dem Verlust der oberflächlichen Vegetation zum Auftauen des Permafrost-Horizonts im Boden und zur Bildung von pyrogenem Kohlenstoff.<ref name="Black (pyrogenic) carbon"> Preston, C. M.; Schmidt, M. W. I. (2006): Black (pyrogenic) carbon: A synthesis of current knowledge and uncertainties with special consideration of boreal regions. In: Biogeosciences 3 (2006), 397–420.</ref> Auch wenn durch den Verkohlungsprozess Kohlenstoff langfristig gebunden werden kann haben Vegetationsbrände durch die Freisetzung von CO<sub>2</sub> aufgrund des Vegetationsverlustes und der erhöhten mikrobieller Aktivität einen positiven Effekt auf den globalen Kohlenstoffkreislauf.<ref name="Boreal forest soil carbon" /> Durch die in den hohen Breiten besonders intensive Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu Brandereignissen, die durch ihre Emissionswirkung ein positives Rückkopplungssystem des Klimawandels bilden.<ref name="Boreal forest soil CO 2 and CH 4">Song, X.; Wang, G.; Hu, Z.; Ran, F.; Chen, X. (2018): Boreal forest soil CO<sub>2</sub> and CH<sub>4</sub> fluxes following fire and their responses to experimental warming and drying. In: Science of The Total Environment 644, 862-872.</ref> Dieser Prozess wird durch das vermehrte Auftauen des Permafrostbodens sowie der erhöhten heterotrophen Respiration bei wärmeren klimatischen Bedingungen weiter verstärkt und ist aufgrund der Größe des Kohlenstoff-Pools ein entscheidender Faktor im Klimawandel.<ref name="Boreal forest soil CO 2 and CH 4" /> | |||
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==Die boreale Ökozone== | ==Die boreale Ökozone== | ||
<div class="blocksatz">Bei der borealen Ökozone handelt es sich um eine zirkumpolare Region, die mit einer Fläche von 20 Mio. km<sup>2</sup> in etwa 13% des Festlandes der Erde umfasst.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> Das Gebiet erstreckt sich über große Teile Russlands, Kanadas und Skandinaviens zuzüglich kleineren Regionen im Nordosten Chinas und der Mongolei.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> Etwa 15 Mio. km<sup>2</sup> dieser Fläche sind borealer Nadelwald.<ref name="Scheffer/Schachtschabel"> Blume, H.-P.; Brümmer, G. W.; Horn, R. ; Kandeler, E. ; Kögel-Knabner, I. ; Kretzschmar, R. et al. (2010): Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.</ref> Die Bodenbildung wird hauptsächlich vom Klima und der Vegetation bestimmt und schreitet aufgrund der gegebenen Bedingungen nur langsam voran. Kennzeichnend für die entstehenden Bodentypen dieser Zone sind die mächtigen Auflagehorizonte aus schwerabbaubarer Streu.<ref name="Böden der Welt"> Zech, W.; Schad, P.; Hintermaier-Erhard, G. (2014): Böden der Welt: ein Bildatlas. 2. Auflage. Spektrum. Berlin.</ref> Neben den Podsolen sind die durch den Permafrost bedingten Cryosole der dominierende Bodentyp des borealen Ökosystems.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> | <div class="blocksatz"> Bei der borealen Ökozone handelt es sich um eine zirkumpolare Region, die mit einer Fläche von 20 Mio. km<sup>2</sup> in etwa 13% des Festlandes der Erde umfasst.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> Das Gebiet erstreckt sich über große Teile Russlands, Kanadas und Skandinaviens zuzüglich kleineren Regionen im Nordosten Chinas und der Mongolei.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> Etwa 15 Mio. km<sup>2</sup> dieser Fläche sind borealer Nadelwald.<ref name="Scheffer/Schachtschabel"> Blume, H.-P.; Brümmer, G. W.; Horn, R. ; Kandeler, E. ; Kögel-Knabner, I. ; Kretzschmar, R. et al. (2010): Scheffer/Schachtschabel: Lehrbuch der Bodenkunde. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.</ref> Die Bodenbildung wird hauptsächlich vom Klima und der Vegetation bestimmt und schreitet aufgrund der gegebenen Bedingungen nur langsam voran. Kennzeichnend für die entstehenden Bodentypen dieser Zone sind die mächtigen Auflagehorizonte aus schwerabbaubarer Streu.<ref name="Böden der Welt"> Zech, W.; Schad, P.; Hintermaier-Erhard, G. (2014): Böden der Welt: ein Bildatlas. 2. Auflage. Spektrum. Berlin.</ref> Neben den Podsolen sind die durch den Permafrost bedingten Cryosole der dominierende Bodentyp des borealen Ökosystems.<ref name="Die Ökozonen der Erde" /> | ||
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