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[[File: T_PolMik_Kon_Indikatrix_Abb1.PNG|| thumb|rigth|Darstellung der Indikatrix | [[File: T_PolMik_Kon_Indikatrix_Abb1.PNG|| thumb|rigth|Darstellung der einer allgemeinen Indikatrix, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | ||
<br />In anisotropen Materialien wird eintreffendes, [[Erzeugung von linear polarisiertem Licht|linear polarisiertes Licht]] in zwei senkrecht aufeinander stehende Lichtstrahlen aufgespalten, welche den Kristall in unterschiedlicher Geschwindigkeit durchlaufen. Die Ausrichtung dieser beiden Strahlen und ihre Brechungsindizes hängen von der Orientierung und Schnittlage des Kristalls im Dünnschliff ab. Durch die Überlagerung der beiden Strahlen nach Austritt aus dem Kristall, erscheint das Mineral dann je nach Schnittlage in einer bestimmten [[Interferenzfarbe]].<br /><br />Die Indikatrix ermöglicht es, die Orientierung und Größenverhältnisse der wirksamen Brechungsindizes, also die Ausbreitung von Licht innerhalb eines Kristalls, mittels der geometrischen Form eines Ellipsoids darzustellen. Die Ausbreitungsrichtung und Brechungsindizes einer Schnittlage werden hierbei durch eine Schnittellipse repräsentiert, deren Halbachsen durch die wirksamen Brechungsindizes gegeben sind. Die Gesamtheit aller möglichen Schnittlagen, also aller möglichen Schnittellipsen ergibt zusammen ein 3D-Ellipsoid, die Indikatrix. Die tatsächliche Form der Indikatrix bzw. geometrische Besonderheiten des 3D-Ellipsoids hängen von den Materialeigenschaften eines Kristalls, wie etwa der Symmetrie und der chemischen Zusammensetzung, ab. Die Analyse der Eigenschaften der Indikatrix, wie etwa des optischen Charakters, der Anzahl der optischen Achsen und ggf. der Größe des 2V-Winkels, in Abhängigkeit von der Schnittlage, liefert wichtige Informationen für die [[Mineralbestimmung im Dünnschliff|Bestimmung von Mineralen im Dünnschliff]].<br /> | <br />In anisotropen Materialien wird eintreffendes, [[Erzeugung von linear polarisiertem Licht|linear polarisiertes Licht]] in zwei senkrecht aufeinander stehende Lichtstrahlen aufgespalten, welche den Kristall in unterschiedlicher Geschwindigkeit durchlaufen. Die Ausrichtung dieser beiden Strahlen und ihre Brechungsindizes hängen von der Orientierung und Schnittlage des Kristalls im Dünnschliff ab. Durch die Überlagerung der beiden Strahlen nach Austritt aus dem Kristall, erscheint das Mineral dann je nach Schnittlage in einer bestimmten [[Interferenzfarbe]].<br /><br />Die Indikatrix ermöglicht es, die Orientierung und Größenverhältnisse der wirksamen Brechungsindizes, also die Ausbreitung von Licht innerhalb eines Kristalls, mittels der geometrischen Form eines Ellipsoids darzustellen. Die Ausbreitungsrichtung und Brechungsindizes einer Schnittlage werden hierbei durch eine Schnittellipse repräsentiert, deren Halbachsen durch die wirksamen Brechungsindizes gegeben sind. Die Gesamtheit aller möglichen Schnittlagen, also aller möglichen Schnittellipsen ergibt zusammen ein 3D-Ellipsoid, die Indikatrix. Die tatsächliche Form der Indikatrix bzw. geometrische Besonderheiten des 3D-Ellipsoids hängen von den Materialeigenschaften eines Kristalls, wie etwa der Symmetrie und der chemischen Zusammensetzung, ab. Die Analyse der Eigenschaften der Indikatrix, wie etwa des optischen Charakters, der Anzahl der optischen Achsen und ggf. der Größe des 2V-Winkels, in Abhängigkeit von der Schnittlage, liefert wichtige Informationen für die [[Mineralbestimmung im Dünnschliff|Bestimmung von Mineralen im Dünnschliff]].<br /> | ||
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[[File:T_PolMik_Kon_Indikatrix_Abb2.PNG|| thumb|rigth| | [[File:T_PolMik_Kon_Indikatrix_Abb2.PNG|| thumb|rigth|Indikatrix isotroper Minerale, erstellt von K. Maetschke, 2020]] | ||
Bei isotropen Materialien erfolgt keine Aufspaltung von eintreffendem Licht. Das Licht breitet sich in sämtliche Raumrichtungen gleich schnell aus. Unabhängig von der Schnittlage ist die Schnittellipse somit immer ein Kreis – die Indikatrix hat also die Form einer '''Kugel'''. Isotrope Substanzen, wie Gläser, Flüssigkeiten und '''kubische Minerale''' erscheinen aufgrund dessen bei gekreuzten Polarisatoren stets schwarz. Ein Konoskopbild zu untersuchen ist daher nicht möglich bzw. sinnvoll – es wäre einfach nur schwarz. | Bei isotropen Materialien erfolgt keine Aufspaltung von eintreffendem Licht. Das Licht breitet sich in sämtliche Raumrichtungen gleich schnell aus. Unabhängig von der Schnittlage ist die Schnittellipse somit immer ein Kreis – die Indikatrix hat also die Form einer '''Kugel'''. Isotrope Substanzen, wie Gläser, Flüssigkeiten und '''kubische Minerale''' erscheinen aufgrund dessen bei gekreuzten Polarisatoren stets schwarz. Ein Konoskopbild zu untersuchen ist daher nicht möglich bzw. sinnvoll – es wäre einfach nur schwarz. | ||