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[[Datei:Stickstoffkreislauf.png| <small>Abb. 1: Der Stickstoffkreislauf des Bodens und die Bildung von Nitrat und Nitrit. Mathias Hartmann nach | [[Datei:Stickstoffkreislauf.png| <small>Abb. 1: Der Stickstoffkreislauf des Bodens und die Bildung von Nitrat und Nitrit. Mathias Hartmann nach.</small><ref name=":3" /> |mini|400x400px]] | ||
Abbildung 1 zeigt die Vorgänge des Stickstoffkreislaufs im Boden. Der elementare Stickstoff N<sub>2</sub> der Atmosphäre kann im Boden über biologische N<sub>2</sub>-Bindungen zu Ammoniak, Ammonium und Nitrat mineralisiert werden. Diese Verbindungen können weiter über eine Assimilation zu organischen Stickstoffverbindungen umgewandelt werden, und dieser Prozess ist durch Mineralisierung umkehrbar. Außerdem kann das Nitrat wieder zu Ammoniak und Ammonium reagieren. Über die Nitrifikation, bei der das Ausgangsprodukt oxidiert wird, können Ammoniak und Ammonium zu Nitrit werden. Das Nitrit reagiert dann entweder wieder zu N<sub>2</sub> (Denitrifikation) oder über eine weitere Nitrifikation zu Nitrat. Auch dieses kann über eine Denitrifikation wieder zu N<sub>2</sub> werden.<ref>Wisotzky, F. (2011): Angewandte Grundwasserchemie, Hydrogeologie und hydrochemische Modellierung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.</ref> | Abbildung 1 zeigt die Vorgänge des Stickstoffkreislaufs im Boden. Der elementare Stickstoff N<sub>2</sub> der Atmosphäre kann im Boden über biologische N<sub>2</sub>-Bindungen zu Ammoniak, Ammonium und Nitrat mineralisiert werden. Diese Verbindungen können weiter über eine Assimilation zu organischen Stickstoffverbindungen umgewandelt werden, und dieser Prozess ist durch Mineralisierung umkehrbar. Außerdem kann das Nitrat wieder zu Ammoniak und Ammonium reagieren. Über die Nitrifikation, bei der das Ausgangsprodukt oxidiert wird, können Ammoniak und Ammonium zu Nitrit werden. Das Nitrit reagiert dann entweder wieder zu N<sub>2</sub> (Denitrifikation) oder über eine weitere Nitrifikation zu Nitrat. Auch dieses kann über eine Denitrifikation wieder zu N<sub>2</sub> werden.<ref name=":3">Wisotzky, F. (2011): Angewandte Grundwasserchemie, Hydrogeologie und hydrochemische Modellierung. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg.</ref> | ||
Nitrat und Nitrit sind sehr gut lösliche Salze und können als Anionen leicht ausgewaschen werden und gelangen so in das Grundwasser. Dementsprechend können sie auch nicht in großer Menge vom Boden absorbiert werden. Wird über einen längeren Zeitraum mit Nitrat belastetes Trinkwasser aufgenommen, können gesundheitliche Schädigungen auftreten. Es besteht unter anderem ein erhöhtes Krebsrisiko durch die Bildung von Nitrosaminen im Körper. Nitrosamine bilden sich, wenn Nitrit (Salz der salpetrigen Säure) und Amine (organische Verbindungen) in einem sauren Milieu, wie zum Beispiel dem menschlichen Magen, miteinander reagieren.<ref name=":1" /> | Nitrat und Nitrit sind sehr gut lösliche Salze und können als Anionen leicht ausgewaschen werden und gelangen so in das Grundwasser. Dementsprechend können sie auch nicht in großer Menge vom Boden absorbiert werden. Wird über einen längeren Zeitraum mit Nitrat belastetes Trinkwasser aufgenommen, können gesundheitliche Schädigungen auftreten. Es besteht unter anderem ein erhöhtes Krebsrisiko durch die Bildung von Nitrosaminen im Körper. Nitrosamine bilden sich, wenn Nitrit (Salz der salpetrigen Säure) und Amine (organische Verbindungen) in einem sauren Milieu, wie zum Beispiel dem menschlichen Magen, miteinander reagieren.<ref name=":1" /> | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* [https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225322019%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Finck, A. (2007): Pflanzenernährung und Düngung, 6. Auflage. Gebrüder Borntraeger, Stuttgart.] | |||
* OECD (2018) OECD Compendium of Agri-environmental Indicators. URL: https://www.oecd.org/environment/oecd-compendium-of-agri-environmental-indicators-9789264186217-en.htm (Stand: 10.08.2020) | *[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225322019%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Finck, A. (2007): Pflanzenernährung und Düngung, 6. Auflage. Gebrüder Borntraeger, Stuttgart.] | ||
* [https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225635392%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Werner, W. (2004): Düngung von Böden. In: Blume, H.-P., Felix-Henningsen, P., Frede, H.-G., Guggenberger, G., Horn, R., Stahr, K. (Hrsg.): Handbuch Der Bodenkunde, Wiley-VCH, Bonn, 1–66. doi:10.1002/9783527678495.hbbk2006007] | *OECD (2018) OECD Compendium of Agri-environmental Indicators. URL: https://www.oecd.org/environment/oecd-compendium-of-agri-environmental-indicators-9789264186217-en.htm (Stand: 10.08.2020) | ||
* [https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225607384%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Wisotzky, F. (2011): Angewandte Grundwasserchemie, Hydrogeologie und hydrochemische Modellierung. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg.] | *[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225635392%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Werner, W. (2004): Düngung von Böden. In: Blume, H.-P., Felix-Henningsen, P., Frede, H.-G., Guggenberger, G., Horn, R., Stahr, K. (Hrsg.): Handbuch Der Bodenkunde, Wiley-VCH, Bonn, 1–66. doi:10.1002/9783527678495.hbbk2006007] | ||
*[https://opac.ub.uni-muenchen.de/TouchPoint/perma.do?q=+0%3D%225607384%22+IN+%5B2%5D&v=sunrise&l=de| Wisotzky, F. (2011): Angewandte Grundwasserchemie, Hydrogeologie und hydrochemische Modellierung. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg.] | |||
==Referenzen== | ==Referenzen== |