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Die Lichtbrechung (Englisch: refraction) ist ein charakteristisches Merkmal zur Bestimmung von Mineralen im einfach polarisierten Licht (orthoskopischer Strahlengang). Relief, Becke-Linie und Chagrin sind auf Unterschiede in der Lichtbrechung zurückzuführen. | Die Lichtbrechung (Englisch: refraction) ist ein charakteristisches Merkmal zur Bestimmung von Mineralen im einfach polarisierten Licht ([[Betrachtungsweisen im Mikroskop|orthoskopischer Strahlengang]]). [[Relief]], [[Becke-Linie]] und [[Chagrin]] sind auf Unterschiede in der Lichtbrechung zurückzuführen. | ||
Da jedes Mineral eine definierte Brechzahl n (Englisch: refractive index) hat | |||
Da jedes Mineral eine definierte Brechzahl n (Englisch: refractive index) hat, wird das Merkmal der Lichtbrechung als Kriterium der relativen Unterscheidung zweier Minerale eingesetzt. Man vergleicht hier die Brechzahl nebeneinanderliegender Minerale miteinander (höhere/niedrigere Brechzahl). Ein anderes Wort für Brechzahl ist auch Brechungsindex. Anisotrope Minerale haben, da sie doppelbrechend sind, mehrere unterschiedliche Brechzahlen, z.B. nx, ny und nz. | |||
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<math> | <math> | ||
\frac{sin}{sin} = \frac{v_{Vakuum}}{v_{Mineral}} = \frac{n_{Mineral}}{n_{Vakuum}} | \frac{sin \alpha }{sin \beta} = \frac{v_{Vakuum}}{v_{Mineral}} = \frac{n_{Mineral}}{n_{Vakuum}} | ||
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Weil n<sub>Vakuum</sub> = 1 ist und die Geschwindigkeit des Lichts in jedem anderen Material kleiner als vVakuum ist, ergeben sich für die materialspezifischen Brechungsindizes stets Werte größer als 1. | Weil n<sub>Vakuum</sub> = 1 ist und die Geschwindigkeit des Lichts in jedem anderen Material kleiner als vVakuum ist, ergeben sich für die materialspezifischen Brechungsindizes stets Werte größer als 1. | ||
Die Brechzahl n ist bei anisotropen Kristallen für verschiedene Schnittlagen unterschiedlich. Auf diesen Eigenschaften basiert das Phänomen der Doppelbrechung. | |||
Die Brechzahl n ist bei [[Mineralbestimmung im Dünnschliff|anisotropen]] Kristallen für verschiedene Schnittlagen unterschiedlich. Auf diesen Eigenschaften basiert das Phänomen der Doppelbrechung. | |||
===Mineralbeispiele=== | ===Mineralbeispiele=== | ||
Es ist nützlich, die Lichtbrechung häufig vorkommender Minerale relativ zueinander einordnen zu können. | Es ist nützlich, die Lichtbrechung häufig vorkommender Minerale relativ zueinander einordnen zu können. | ||
Von niedriger zu hoher Lichtbrechung: | Von niedriger zu hoher Lichtbrechung: | ||
Fluorit (n≈1,4) < Foide < K-Feldspat < Albit < Quarz (n=1.55) < Kunstharz (n≈1.54) < Apatit < Muskovit < Amphibol (n≈1,65) < Pyroxen (n≈1,7) < Olivin < Granat (n≈1,84) < Zirkon (n≈1,95) < Diamant (2,4) | |||
Minerale, bei denen die hohe Lichtbrechung bemerkenswert ist: | [[Fluorit]] (n≈1,4) < Foide < [[Alkalifeldspat|K-Feldspat]] < [[Feldspat|Albit]] < [[Quarz (quartz)|Quarz]] (n=1.55) < Kunstharz (n≈1.54) < [[Apatit (apatite)|Apatit]] < [[Muskovit]] < [[Amphibol]] (n≈1,65) < [[Pyroxen (pyroxene)|Pyroxen]] (n≈1,7) < [[Olivin]] < [[Granat (garnet)|Granat]] (n≈1,84) < [[Zirkon (zircon)|Zirkon]] (n≈1,95) < [[Diamant (diamond)|Diamant]] (2,4) | ||
Zirkon, Titanit, Rutil | |||
Minerale, bei denen die hohe Lichtbrechung bemerkenswert ist: | |||
[[Zirkon (zircon)|Zirkon]], [[Titanit (titanite)|Titanit]], [[Rutil (rutile)|Rutil]] | |||