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Die Raumlage eines planaren Elements kann eindeutig durch die Angabe der <span style="color: red">Streichrichtung</span>, des <span style="color: green">Fall-Winkels</span> und der ''ungefähren'' <span style="color: blue">Fallrichtung</span> (z.B. SW) '''oder''' durch den <span style="color: green">Fall-Winkel</span> und die ''genaue'' <span style="color: blue">Fallrichtun</span>g (z.B. 190°) beschrieben werden ''(Abb. 1 und 2)''. | Die Raumlage eines planaren Elements kann eindeutig durch die Angabe der <span style="color: red">Streichrichtung</span>, des <span style="color: green">Fall-Winkels</span> und der ''ungefähren'' <span style="color: blue">Fallrichtung</span> (z.B. SW) '''oder''' durch den <span style="color: green">Fall-Winkel</span> und die ''genaue'' <span style="color: blue">Fallrichtun</span>g (z.B. 190°) beschrieben werden ''(Abb. 1 und 2)''. | ||
Das '''<span style="color: red">Streichen (strike)</span>''', beschreibt die Orientierung der Gesteinsfläche, welche durch die Streichlinie dargestellt wird (in den Abbildungen als rote Linie gekennzeichnet). Die Streichrichtung (Streichlinie) ist das Linear, das durch die Verschneidung der Gesteinsfläche und einer imaginären Horizontalfläche gebildet wird. Dieses gibt zwei entgegengesetzte Richtungen an. Somit erhält man zwei Werte, die immer eine Differenz von 180° aufweisen. Für die Angabe der Streichrichtung verwendet man immer den kleineren der beiden Werte, welcher im Bereich zwischen '''000-179°''' liegt. Das Streichen der Fläche in Abbildung 1 liegt bei 045°, das der Fläche in Abbildung 2 bei 135°. | Das '''<span style="color: red">Streichen (strike)</span>''', beschreibt die Orientierung der Gesteinsfläche, welche durch die Streichlinie dargestellt wird (in den Abbildungen als rote Linie gekennzeichnet). Die Streichlinie ist eine Linie auf einer Fläche, entlang derer der Fallwinkel 0° ist. Somit ist diese senkrecht zur Fallrichtung orientiert. Die Streichrichtung (Streichlinie) ist das Linear, das durch die Verschneidung der Gesteinsfläche und einer imaginären Horizontalfläche gebildet wird. Dieses gibt zwei entgegengesetzte Richtungen an. Somit erhält man zwei Werte, die immer eine Differenz von 180° aufweisen. Für die Angabe der Streichrichtung verwendet man immer den kleineren der beiden Werte, welcher im Bereich zwischen '''000-179°''' liegt. Das Streichen der Fläche in Abbildung 1 liegt bei 045°, das der Fläche in Abbildung 2 bei 135°. | ||
Der '''<span style="color: green">Fall-Winkel (dip)</span>''' gibt den Wert der größten Neigung der Fläche an und wird zwischen der imaginären Horizontalfläche und der Gesteinsschicht abgelesen. Er kann Werte von '''00-90°''' annehmen. In den Beispielen aus ''Abbildung 1'' & ''2'' ist der Fall-Winkel mit einem Wert von 40° grün eingezeichnet. | Der '''<span style="color: green">Fall-Winkel (dip)</span>''' gibt den Wert der größten Neigung der Fläche an und wird zwischen der imaginären Horizontalfläche und der Gesteinsschicht abgelesen. Er kann Werte von '''00-90°''' annehmen. In den Beispielen aus ''Abbildung 1'' & ''2'' ist der Fall-Winkel mit einem Wert von 40° grün eingezeichnet. | ||
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==Einmessen mit dem Geologenkompass== | ==Einmessen mit dem Geologenkompass== | ||
Einen Überblick über den Aufbau von Geologenkompassen findest du [[Geologenkompass|hier]]. Der Brunton-Geologenkompass wird vor allem in Amerika verwendet. | Einen Überblick über den Aufbau von Geologenkompassen findest du [[Geologenkompass|hier]]. Der Brunton-Geologenkompass wird vor allem in Amerika und England verwendet. | ||
'''<span style="color: red">Streichrichtung</span>''' | '''<span style="color: red">Streichrichtung</span>''' | ||
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#Die 90°-Marken der inneren Skala und die Markierung der Kreisskala müssen übereinstimmen | #Die 90°-Marken der inneren Skala und die Markierung der Kreisskala müssen übereinstimmen | ||
#Die lange Seite des Kompasses vertikal an die Gesteinsschicht anlegen ( | #Die lange Seite des Kompasses vertikal an die Gesteinsschicht anlegen (senkrecht zum Einmessen des Streichens). Tipp: Vor allem bei flach einfallenden Schichten ist es oft schwierig die exakte Richtung senkrecht zum Streichen zu finden. Hilfsmittel hierbei wären z.B. die Streichrichtung mit Bleistift auf die Schicht zu zeichnen und den Kompass dann senkrecht zum Strich anzulegen. Bei steilerem Einfallen und einem empfindlichen Lot reicht es, den Kompass mehrfach hin und her zu drehen, bis man das maximale Einfallen gefunden hat. | ||
#Das Lot, welches vom Mittelpunkt des Kompasses gefällt wird, zeigt auf den Rand <br> → Der Wert (Fall-Winkel) wird auf der inneren Kreisskala abgelesen | #Das Lot, welches vom Mittelpunkt des Kompasses gefällt wird, zeigt auf den Rand <br> → Der Wert (Fall-Winkel) wird auf der inneren Kreisskala abgelesen | ||
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'''<span style="color: blue">Fallrichtung</span>''' | '''<span style="color: blue">Fallrichtung</span>''' | ||
#Angabe der | #Angabe der Nebenhimmelsrichtung, in welche die Schicht einfällt (z.B. NW). | ||
[[File: K_Freiberg.jpg|rechts| thumb|Der Gefügekompass wird vor allem in Europa verwendet. Einen Überblick über den Aufbau von Gefügekompassen findest du [[Geologenkompass und Gefügekompass|hier]]|238x238px]] | [[File: K_Freiberg.jpg|rechts| thumb|Der Gefügekompass wird vor allem in Europa verwendet. Einen Überblick über den Aufbau von Gefügekompassen findest du [[Geologenkompass und Gefügekompass|hier]]|238x238px]] | ||
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==Autor:innen== | ==Autor:innen== | ||
{{Autor|1=Felicitas Kaplar, Andrea Schmid, Andrea Mazon, Dorothea Frieling}} | {{Autor|1=Felicitas Kaplar, Andrea Schmid, Andrea Mazon, Dorothea Frieling, Simon Kübler}} | ||
[[Kategorie: Gelände Methoden]] | [[Kategorie: Gelände Methoden]] |