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Die relative Korngröße bezieht sich auf das Korngrößenverhältnis der verschiedenen Minerale zueinander. So kann ein Gestein z. B. '''gleichkörnig/ ungleichkörnig''' oder '''porphyrisch/ vitrophrisch (glasig)''' sein. Metamorphe Gesteine, bei denen die neu gebildeten Minerale eine deutlich größere Korngröße als die Minerale der Grundmasse haben, werden als '''porphyroblastisch''' bezeichnet. Ein Metamorphit mit gleich bzw. ungleich großen neu gebildeten Mineralen ist '''homöoblastisch''' bzw. '''heteroblastisch'''. | Die relative Korngröße bezieht sich auf das Korngrößenverhältnis der verschiedenen Minerale zueinander. So kann ein Gestein z. B. '''gleichkörnig/ ungleichkörnig''' oder '''porphyrisch/ vitrophrisch (glasig)''' sein. Metamorphe Gesteine, bei denen die neu gebildeten Minerale eine deutlich größere Korngröße als die Minerale der Grundmasse haben, werden als '''porphyroblastisch''' bezeichnet. Ein Metamorphit mit gleich bzw. ungleich großen neu gebildeten Mineralen ist '''homöoblastisch''' bzw. '''heteroblastisch'''. | ||
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|homöoblastisch / heteroblastisch / porphyroblastisch | |homöoblastisch / heteroblastisch / porphyroblastisch | ||
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Bei magmatischen Gesteinen spielt die Kristallinität eine wichtige Rolle. Diese sagt aus, wie stark das Gestein auskristallisiert ist. So werden vollständig auskristallisierte Magmatite als '''holokristallin''' bezeichnet. Der Begriff '''hypokristallin''' wird für teilweise auskristallisierte Gesteine verwendet. Bei amorphen bzw. glasigen Gesteine sind keine Kristalle zu erkennen. Sie sind '''hyalin'''. | |||
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Metamorphite haben oft durch die Neubildung einiger Minerale, sowie durch die Einregelung der Minerale ein charakteristisches metamorphes Gefüge. Dieses kann durch die folgenden Begriffe beschrieben werden: | |||
*'''granoblastisch''' Minerale sind kaum eingeregelt und weitestgehend homöoblastisch | |||
*'''nematoblastisch''' Vorkommen stängeliger, langgestreckte Minerale | |||
*'''lepidoblastisch''' blättchenförmig bzw. schuppige Ausbildung der Minerale | |||
*'''fibroblastisch''' ausgeprägt feinfaserige Minerale | |||
*'''poikiloblastisch''' Kristalle, welche andere Minerale einschließen | |||
*'''coronitisch''' Minerale, welche von anderen Mineralen eingehüllt werden | |||
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Die Struktur von Sedimentgesteinen wird neben der Korngröße durch die '''Rundung''' und '''Sphärizität''' der Körner und durch die '''Reife''' beschrieben. Die Rundung und Sphärizität kann in den unterschiedlichen Korngrößenfraktionen variieren und sollte dann korngrößenspezifisch angegeben werden, z. B. "''die Körner des Mittelsandes sind angerundet, während die Körner der Kiesfraktion gut gerundet sind''". Die Spärizität wird durch das Verhältnis der Achsen der Körner festgelegt und bezeichnet die ''Kugelförmigkeit'' der Körner. Durch diese Angaben ist die strukturelle Reife begründet. Diese ist hoch, wenn die Körner sehr gut gerundet sind und eine kugelige Kornform besitzen. Eine hohe strukturelle Reife lässt auf einen langen Transportweg schließen. Die kompositionelle Reife folgt aus dem Mineralbestand und wird erst im Anschluss festgelegt. Des Weiteren muss die Kornpackung angegeben werden. | |||
porphyrisch | <br> | ||
Begriffe wie gleichkörnig, holokristallin etc. werden aufgezählt, ohne dass sie weiter umschrieben werden. Wenn ein Gestein z. B. als porphyrisch, granoblastisch etc. bezeichnet wird, kann darauf eingegangen werden durch welche Minerale diese Struktur entsteht. Hierbei wird der Mineralbestand etwas vorweggenommen. Die genaue Beschreibung der Minerale erfolgt aber erst im nächsten Abschnitt. | |||
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