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Solltest du an deiner mittels Backenbrecher zerkleinerten Probe auch geochemische Analytik durchführen wollen solltest du vor der Zerkleinerung unbedingt das Material und den Zustand der Brechbacken überprüfen. Da hier eine große Gefahr der Kontamination durch Abrieb der Brechbacken besteht. In der Regel bestehen die Backen aus Stahl oder Keramik, es gibt aber auch Brechbacken aus dem deutlich härteren Wolfram-Carbid (für Geochemie i.d.R. zu bevorzugen). Weiter weisen ältere Brechbacken, insbesondere die aus Stahl, i.d.R. viele Einkerbungen und Risse auf. Dadurch sind sie schlechter zu reinigen wodurch eine Kontamination deiner Probe durch die vorherige Probe kaum vermeidbar ist. Brechbacken aus Wolfram-Carbid sind deutlich härter und weisen somit auch seltener Risse auf. Zudem ist die Wolfram-Cobalt-Mischung des Wolfram-Carbid für viele Messungen besser, da diese Elemente oft nicht von Belang sind.<br> | Solltest du an deiner mittels Backenbrecher zerkleinerten Probe auch geochemische Analytik durchführen wollen solltest du vor der Zerkleinerung unbedingt das Material und den Zustand der Brechbacken überprüfen. Da hier eine große Gefahr der Kontamination durch Abrieb der Brechbacken besteht. In der Regel bestehen die Backen aus Stahl oder Keramik, es gibt aber auch Brechbacken aus dem deutlich härteren Wolfram-Carbid (für Geochemie i.d.R. zu bevorzugen). Weiter weisen ältere Brechbacken, insbesondere die aus Stahl, i.d.R. viele Einkerbungen und Risse auf. Dadurch sind sie schlechter zu reinigen wodurch eine Kontamination deiner Probe durch die vorherige Probe kaum vermeidbar ist. Brechbacken aus Wolfram-Carbid sind deutlich härter und weisen somit auch seltener Risse auf. Zudem ist die Wolfram-Cobalt-Mischung des Wolfram-Carbid für viele Messungen besser, da diese Elemente oft nicht von Belang sind.<br> | ||
==Handmörser (mortar grinder)== | ==Handmörser und Mörsermühlen (mortar grinder)== | ||
Mittels Handmörser können kleine Mengen an Material (wenige Gramm), wie z.B. einzelne Mineralkörner zu einem Pulver gemahlen werden, z.B. zur Präparation von Proben für die Pulverdiffraktometrie (XRD). Es gibt aber auch Mörsermühlen, in der die Probe elektrisch betrieben „zerrieben“ bzw. gemahlen wird. Mehr Infos hierzu findest Du im Artikel [[Mahlen von Gestein]].<br> | |||
Mittels Handmörser können kleine Mengen an Material (wenige Gramm), wie z.B. einzelne Mineralkörner zu einem Pulver gemahlen werden, z.B. zur Präparation von Proben für die Pulverdiffraktometrie (XRD). Es gibt aber auch Mörsermühlen, in der die Probe elektrisch betrieben „zerrieben“ bzw. gemahlen wird. Mehr Infos hierzu findest Du im Artikel | |||
Hierbei ist darauf zu achten, dass der Mörser keine Risse oder Einkerbungen aufweist, da hier das Kontaminationsrisiko erhöht ist. Handmörser bestehen meist aus Achat (agate), werden aber auch aus anderen Materialien hergestellt. Die Materiale des Mörsers können als Kontamination in die Probe eingetragen werden. Ältere Mörser mit Rissen und Einkerbungen sind schwerer zu reinigen, daher kann es hier auch zu einer Kontamination durch vorher bearbeitete Proben kommen.<br> | Hierbei ist darauf zu achten, dass der Mörser keine Risse oder Einkerbungen aufweist, da hier das Kontaminationsrisiko erhöht ist. Handmörser bestehen meist aus Achat (agate), werden aber auch aus anderen Materialien hergestellt. Die Materiale des Mörsers können als Kontamination in die Probe eingetragen werden. Ältere Mörser mit Rissen und Einkerbungen sind schwerer zu reinigen, daher kann es hier auch zu einer Kontamination durch vorher bearbeitete Proben kommen.<br> | ||
==Mühle (mill)== | ==Mühle (mill)== | ||
Mit einer [[Schwingmühle]] | Mit einer oder einer können Proben sowohl auf eine Feinheit < 63 µm (optimal für geochemische Analytik) zerkleinert werden, als auch homogenisiert werden. Je nach Anforderung, Material und Probenmenge muss die geeignete Art der Mühle gewählt werden. Essenziell ist eine möglichst kurze Mahldauer (max. einige Minuten), da bei längerem Mahlen die Qualität der Probe, insbesondere durch die Wärmeentwicklung leidet. Zudem sollte auf das Material des Mahlbechers geachtet werden, da es den Chemismus der Probe stark beeinflussen kann (siehe Ergebnisse des Studiforscht-Projekts „Einfluss der Probenpräparation auf das Analyseergebnis“). <br> | ||
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Mühlen, wie z.B. die [[Schwingmühle]], [[Scheibenschwingmühle]], Planetenkugelmühlen oder Mörser-Mühlen mit denen Proben sowohl auf eine Feinheit < 63 µm (optimal für geochemische Analytik) zerkleinert werden, als auch homogenisiert werden. Je nach Anforderung, Material und Probenmenge muss die geeignete Art der Mühle und Mahlbehälter gewählt werden. Mehr dazu erfahrt ihr im Artikel [[Mahlen von Gestein]]. Damit die Probe gemahlen werden kann müssen vorab Alterationen und Verwitterungskrusten z.B. mittels Säge entfernt, eine repräsentative Probenmenge gewählt und diese z.B. mittels hydraulischer Presse vorab zerkleinert werden.<br> | |||
Oft sind die Mahlbehälter zu klein für die Probenmenge, die zur Erstellung einer repräsentativen Probe notwendig ist. Hier sollte das gesamte vorab zerkleinerte Material entweder mittels Probenteiler so lange geteilt werden, bis eine repräsentative Probe überbleibt, die in den Mahlbehälter passt oder das gesamte Material in mehreren Schritten gemahlen und anschließend in einem größeren Behältnis homogenisiert werden. <br> | |||
Essenziell ist eine möglichst kurze Mahldauer (max. einige Minuten), da bei längerem Mahlen die Qualität der Probe, insbesondere durch die Wärmeentwicklung leidet. Zudem sollte auf das Material des Mahlbechers geachtet werden, da es den Chemismus der Probe stark beeinflussen kann (siehe Ergebnisse des Studiforscht-Projekts [[Präparationsfehler vs. Gerätefehler]] Einfluss der Probenpräparation auf das Analyseergebnis“) und [[Kontamination durch Gerätematerialien]]. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass die Mahlbehälter Metalle aus deiner Probe (z.B. aus Fe-reichen oder Cr-reiche Proben) aufnehmen und anschließend trotz „scheinbarer“ Reinigung an die nächste Probe wieder abgeben können. Daher sollte in einem Geräte-Logbuch immer die Art der Probe inkl. Hinweis auf dem Gehalt von Fe (und andere Metalle) protokolliert werden und der Mahlbehälter nach dem Mahlen durch das Mahlen mittels Seesand gereinigt werden. Ist eine Fe-freie Präparation notwendig, sollte ein eigener Mahlbehälter für Fe-freie Proben bereitgestellt werden.<br> | |||