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Spaltbarkeit beschreibt die Tendenz eines Minerals, <!--bei Einwirkung von Druck (z.B. durch einen Schlag mit dem Hammer)-->entlang von kristallographisch definierten Spaltflächen zu brechen. Sie ist [[:Kategorie:Tutorium Polarisationsmikroskopie|im Dünnschliff]] an geraden, parallelen, dünnen Linien im Kristallschnitt erkennbar und auch bei [[Betrachtungsweisen im Mikroskop|einfach polarisiertem Licht]] sichtbar. <!--Aber Achtung, die Spaltbarkeit eines Minerals Minerals sollte man nicht mit natürlichen, gewachsenen Kristallflächen verwechseln.--> | Spaltbarkeit beschreibt die Tendenz eines Minerals, <!--bei Einwirkung von Druck (z.B. durch einen Schlag mit dem Hammer)-->entlang von kristallographisch definierten Spaltflächen zu brechen. Sie ist [[:Kategorie:Tutorium Polarisationsmikroskopie|im Dünnschliff]] an geraden, parallelen, dünnen Linien im Kristallschnitt erkennbar und auch bei [[Betrachtungsweisen im Mikroskop|einfach polarisiertem Licht]] sichtbar. <!--Aber Achtung, die Spaltbarkeit eines Minerals Minerals sollte man nicht mit natürlichen, gewachsenen Kristallflächen verwechseln.--> | ||
{{Achtung|Bei Mineralen, die eine Lichtbrechung nahe am Einbettungsmittel haben, ist die Spaltbarkeit, auch wenn sie gut ist, z.T. nicht sichtbar (z.B. Feldspäte). Dies kann je nach Präparation von Schliff zu Schliff variieren.}} | Bricht das Mineral nicht entlang einer Spaltfläche, so spricht man vom [[Spaltbarkeit#Der Bruch|Bruch]]. | ||
{{Achtung|Bei Mineralen, die eine Lichtbrechung nahe am Einbettungsmittel haben, ist die Spaltbarkeit, auch wenn sie gut ist, z.T. nicht sichtbar (z.B. [[Feldspat-Gruppe|Feldspäte]]). Dies kann je nach Präparation von Schliff zu Schliff variieren.}} | |||
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{{Klappbox|''Vollkommene Spaltbarkeit''|2= | {{Klappbox|''Vollkommene Spaltbarkeit''|2= | ||
Minerale lassen sich entlang der Spaltflächen leicht trennen. | Minerale lassen sich entlang der Spaltflächen leicht trennen. | ||
'''Beispiel''': Graphit oder Calcit| Farbraum = minerale | '''Beispiel''': Graphit oder [[Calcit]]| Farbraum = minerale | ||
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{{Klappbox|''Gute Spaltbarkeit''|2= | {{Klappbox|''Gute Spaltbarkeit''|2= | ||
Es entstehen Spaltflächen mit ebener Oberfläche, aber nicht vollkommen. | Es entstehen Spaltflächen mit ebener Oberfläche, aber nicht vollkommen. | ||
'''Beispiel''': Amphibole, Feldspat| Farbraum = minerale | '''Beispiel''': [[Amphibol|Amphibole]], [[Feldspat-Gruppe|Feldspat]]| Farbraum = minerale | ||
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{{Klappbox|''Deutliche Spaltbarkeit''|2= | {{Klappbox|''Deutliche Spaltbarkeit''|2= | ||
Minerale lassen sich entlang der Spaltbarkeit brechen, aber die Oberfläche kann etwas uneben sein. | Minerale lassen sich entlang der Spaltbarkeit brechen, aber die Oberfläche kann etwas uneben sein. | ||
'''Beispiel''': Apatit, Pyroxen| Farbraum = minerale | '''Beispiel''': [[Apatit]], Pyroxen| Farbraum = minerale | ||
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{{Klappbox|''Unvollkommene Spaltbarkeit''|2= | {{Klappbox|''Unvollkommene Spaltbarkeit''|2= | ||
Mineral lässt sich zwar nach Vorzugsrichtung spalten, aber die Oberfläche sieht teilweise wie beim Bruch aus. | Mineral lässt sich zwar nach Vorzugsrichtung spalten, aber die Oberfläche sieht teilweise wie beim Bruch aus. | ||
'''Beispiel''': Granat| Farbraum = minerale | '''Beispiel''': [[Granat]]| Farbraum = minerale | ||
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{{Klappbox|''Keine Spaltbarkeit''|2= | {{Klappbox|''Keine Spaltbarkeit''|2= | ||
Wie der Name schon sagt, gibt es keine Spaltflächen, die Minerale zeigen den charakteristischen Bruch | Wie der Name schon sagt, gibt es keine Spaltflächen, die Minerale zeigen den charakteristischen Bruch | ||
'''Beispiel''': Quarz| Farbraum = minerale | '''Beispiel''': [[Quarz]]| Farbraum = minerale | ||
}} | }} | ||
<!--{{Tipp|Mit der Beschreibung der Spaltbarkeit drückt man aus, wie glatt die Oberfläche der Spaltflächen aussieht. Grundsätzlich gilt: Je glatter diese Oberfläche, desto besser kann das Licht reflektiert werden. Diese Spaltflächen haben somit einen besonderen [[Glanz]], der ebenfalls charakteristisch für das Mineral ist. Er kann z.B. seidig oder perlmuttartig erscheinen. Hoher Glanz bedeutet vollkommene Spaltbarkeit.}}--> | |||
==Woher kommt die Spaltbarkeit der Mineral?== | |||
Minerale bestehen aus einer Kristallstruktur, die aus der Anordnung ihrer Atome gebildet wird. Je nach der Zusammensetzung der Minerale kommt es vor, dass die Stärke der Bindungen zwischen den Atomen unterschiedlich ausgeprägt ist und einige Bindungen viel schwächer sein können. Entlang dieser bestimmten Flächen liegen "Schwächezonen" vor, die infoge von Belastung leicht brechen. Die entstehende "glatte" Bruchfläche wird Spaltfläche bezeichnet. | |||
== | ==Der Bruch== | ||
Beim Fehlen einer Schwächezone innerhalb der Kristallstruktur bricht infolge von Belastung das Mineral unregelmäßig. Brüche treten daher besonders bei Mineralen mit einer komplexen Kristallstruktur ohne orientierte Schwächezone auf. | |||
Unterschieden wir zwischen einem muscheligen, halbmuscheligen, einem unebenen, faserigen und einem splittrigen Bruch. | |||
Am häufigsten ist dabei der muschelige Bruch. Hierbei bilden sich kreisförmige, an die Form einer Muschel erinnernde Riefen an der Bruchstelle. | |||
'''Beispiele''': [[Quarz]] (und seine Variationen), Glas (amorph), [[Granat]]. | |||
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==Was alles Namen verraten== | ==Was alles Namen verraten== | ||
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* Bitterspat = Magnesit | * Bitterspat = Magnesit | ||
* Eisenspat = Siderit | * Eisenspat = Siderit | ||
==Beispiele zur Bestimmung im Gelände== | |||
Minerale, die typischerweise Spaltbarkeit zeigen sind: | |||
* [[Pyroxen|Pyroxene]] mit 90° - <!--deutliche--> Spaltbarkeit | |||
* [[Amphibol|Amphibole]] mit 120° - <!--gute--> Spaltbarkeit | |||
* Glimmer und [[Chlorit|Chlorite]] mit parallelen Spaltflächen <!--(höchst vollkommene Spaltbarkeit)--> senkrecht zur Schichtung <!--(Siehe Aufbau der Schichtsilikate)--> | |||
<!--{{Tipp|Die vollkommene Spaltbarkeit der Glimmergruppe ist so ausgeprägt, dass es nicht einmal einen Hammerschlag braucht, um sie zu spalten: Rupfe die Glimmer einfach mit deinem Fingernagel auseinander! Mit Geschick sind sogar die Schichten voneinander abtrennbar, so dass man sogar hindurchschauen kann. Ein super Bestimmungsmerkmal für Glimmer im Gelände! | |||
[[Datei:Glimmer gespalten.jpg|mini|rechts|Einzelne Glimmerschuppen]] | |||
}}--> | |||
== Literatur == | == Literatur == |