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==Beispiel: Glimmer== | ==Beispiel: Glimmer== | ||
<!--Bildergalerie von verschiedene Glimmer und und einzelnen Plättchen.--> | |||
Bildergalerie von verschiedene Glimmer und und einzelnen Plättchen. | |||
Eine Eigenschaft von Glimmern (Muskovit, Biotit, Phlogopit, Lepidolith, etc.) ist ihre vollkommene Spaltbarkeit. Einzelne Glimmer-Plättchen lassen sich einfach mit den Fingenägeln voneinander trennen und Schichten sich voneinander abziehen. Durch die perfekte Spaltbarkeit entsteht der Glimmer-typische '''Perlmuttglanz'''. Ein guter Trick um Glimmer zu bestimmen. Woran liegt das? Dies lässt sich mit einem Blick auf die Kristallstruktur erklären. | Eine Eigenschaft von Glimmern (Muskovit, Biotit, Phlogopit, Lepidolith, etc.) ist ihre vollkommene Spaltbarkeit. Einzelne Glimmer-Plättchen lassen sich einfach mit den Fingenägeln voneinander trennen und Schichten sich voneinander abziehen. Durch die perfekte Spaltbarkeit entsteht der Glimmer-typische '''Perlmuttglanz'''. Ein guter Trick um Glimmer zu bestimmen. Woran liegt das? Dies lässt sich mit einem Blick auf die Kristallstruktur erklären. | ||
Bild Tetraeder/Oktaeder Schwächezone (Leberkas-Modell) | <!--Bild Tetraeder/Oktaeder Schwächezone (Leberkas-Modell)--> | ||
Die Minerale der Glimmer-Gruppe sind '''Schichtsilikate'''. Ihre Kristallstruktur besteht primär aus SiO<sub>4</sub>-Tetraedern - das Merkmal für Minerale der Silikatgruppe-, '''wobei zwei Tetraederschichten eine Oktaederschicht umschließen (T-O-T)''' - vergleichbar mit einem Leberkässemmel, bei der zwei Semmelhälften die Leberkäs-Scheibe umschließen. In den Tetraedern liegen 4 und in den Oktaedern 6 Sauerstoffatome (O) vor. Die Tetraeder werden mittig meist von einem Siliziumatom (Si) begleitet. Es können auch größere Atome wie der dreiwertiges Aluminium (Al) den Platz einnehmen. Die Lücken in den Oktaedern sind größer als die Tetraederlücken und bieten somit Platz für größere Ionen wie Aluminium (Al), Eisen (Fe), Magnesium (Mg) und Calcium (Ca). | Die Minerale der Glimmer-Gruppe sind '''Schichtsilikate'''. Ihre Kristallstruktur besteht primär aus SiO<sub>4</sub>-Tetraedern - das Merkmal für Minerale der Silikatgruppe-, '''wobei zwei Tetraederschichten eine Oktaederschicht umschließen (T-O-T)''' - vergleichbar mit einem Leberkässemmel, bei der zwei Semmelhälften die Leberkäs-Scheibe umschließen. In den Tetraedern liegen 4 und in den Oktaedern 6 Sauerstoffatome (O) vor. Die Tetraeder werden mittig meist von einem Siliziumatom (Si) begleitet. Es können auch größere Atome wie der dreiwertiges Aluminium (Al) den Platz einnehmen. Die Lücken in den Oktaedern sind größer als die Tetraederlücken und bieten somit Platz für größere Ionen wie Aluminium (Al), Eisen (Fe), Magnesium (Mg) und Calcium (Ca). | ||
Neben den soeben genannten Atomen weisen Glimmer noch weitere Atome auf, deren Ionenradius noch größer ist und die soeben keinen Platz in der Leberkassemmel-Struktur finden. Beispiele sind Kalium (K) und Natrium (Na), etc. Sie bilden eine eigene Schicht an den Enden der Tetraederschichten, die im Vergleich zur T-O-T-Abfolge mit vergleichsweise schwachen '''Van-der-Waals-Kräften''' zusammengehalten werden. Es liegt eine "Schwächezone" vor, bei der mit wenig Kraftaufand einzelne Tetraeder-Oktaeder-Abfolgen ("Leberkässemmeln) voneinander getrennt werden können. | Neben den soeben genannten Atomen weisen Glimmer noch weitere Atome auf, deren Ionenradius noch größer ist und die soeben keinen Platz in der Leberkassemmel-Struktur finden. Beispiele sind Kalium (K) und Natrium (Na), etc. Sie bilden eine eigene Schicht an den Enden der Tetraederschichten, die im Vergleich zur T-O-T-Abfolge mit vergleichsweise schwachen '''Van-der-Waals-Kräften''' zusammengehalten werden. Es liegt eine "Schwächezone" vor, bei der mit wenig Kraftaufand einzelne Tetraeder-Oktaeder-Abfolgen ("Leberkässemmeln) voneinander getrennt werden können. | ||
<!--rechtsbündig: 3D-Modell eines idiomorphen Glimmer-Kristalls--> | |||
rechtsbündig: 3D-Modell eines idiomorphen Glimmer-Kristalls | |||
==Beispiel: Pyroxene und Amphibole== | ==Beispiel: Pyroxene und Amphibole== |