Wissenschaftliches Fehlverhalten

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Fehler und Betrug bei der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit können schwerwiegende Folgen, wie beispielsweise Aberkennung von akademischen Titeln, haben. Im Folgenden sind die verschiedenen Arten von Fehlverhalten, mögliche Ursachen und Lösungsansätze thematisiert.


Arten von wissenschaftlichem Fehlverhalten

Die Arten von wissenschaftlichem Fehlverhalten lassen sich in fünf verschiedene Bereiche unterteilen.

Verletzung geistigen Eigentums

Du entnimmst Inhalte aus anderen Werken und verwendest sie in der eigenen Arbeit. Dieser Ansatz ist essenziell für die Erstellung einer guten wissenschaftlichen Arbeit, aber du musst darauf achten, dass die entnommenen Texte inhaltlich übereinstimmen und richtig als fremdes geistiges Eigentum gekennzeichnet sind. Wird fremdes geistiges Eigentum nicht ordnungsgemäß zitiert und damit kenntlich gemacht, so spricht man von einem Plagiat. Wie du richtig zitierst erfährst du hier. Darüber hinaus sind auch das Stehlen und Veröffentlichen von fremden Ergebnissen Verletzungen geistigen Eigentums.

Angabe von Falschdaten

Daten können erfunden, abgeändert, oder die Versuchsbedingungen manipuliert sein. Alle drei Arten von Falschangaben sind in der Wissenschaft unerwünscht. Wichtig ist, dass du keine Ergebnisse oder Informationen unterdrückst, die Arbeit also transparent dokumentierst. Veränderungen der Ergebnisse, beispielsweise durch Bildbearbeitung, müssen notiert werden. Ein wichtiges Stichwort ist hierbei die Reproduzierbarkeit. Hiermit wird ausgeschlossen, dass es sich bei deinen Ergebnissen um Zufallstreffer handelt. Bei einem Experiment, oder einer Analyse, sollte bei gegebenen Bedingungen immer das gleiche Ergebnis herauskommen.

Tipp:
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In den Geowissenschaften sind die häufigsten Fehlverhalten die bisher genannten. Deswegen solltest du besonders auf deine korrekte Zitation und saubere Arbeitsweise achten!


Fälschung von Daten

Neben den Ergebnissen und Bedingungen während eines Versuchs können auch die Originaldaten verfälscht oder beseitigt werden. Dieses Verhalten verstößt gegen das Gesetz, oder die allgemeinen Regeln wissenschaftlichen Arbeitens.

Inanspruchnahme der Autorenschaft

Die bereits genannten Arten stellen die häufigsten Fehlverhalten dar. Eine weniger bekannte Art ist die Inanspruchnahme der Autorenschaft eines anderen, ohne dass dieser eingewilligt hat.

Sabotage von Forschungen

Die Verstöße müssen sich nicht nur auf die eigene Arbeit beziehen. Eine Sabotage von Experimenten oder Analysen, die ein anderer durchführt, zählt auch zu den Fehlverhalten mit schwerwiegenden Folgen. Ähnlich wie bei den Falschangaben können hier Versuchsreihen manipuliert, zerstört oder verunreinigt werden, was zu inkorrekten Ergebnissen und damit zu einbem großen Schaden für den Betroffenen führt.


Ursachen wissenschaftliches Fehlverhaltens

Ursachen für genanntes wissenschaftliches Fehlverhalten können gesellschaftliche und strukturelle Hintergründe haben.

Gesellschaftliche Ursachen

Die heutige Gesellschaft ist von einem deutlich spürbaren Leistungsdruck geprägt, der unter anderem auch Studierende belastet. Er motiviert womöglich zu wissenschaftlichen Arbeiten, die darauf abzielen, möglichst schnell vermeintlich gute Ergebnisse hervorzubringen. Dadurch entstehen leichter Verstöße gegen die oben genannten Regeln, es mangelt an Exaktheit, Reproduzierbarkeit und Wertigkeit der Versuche. Verstärkt wird die leistungsorientierte Arbeit noch durch Konkurrenz, die möglicherweise das gleiche Thema bearbeitet.

Strukturelle Ursachen

Die Struktur der Bildungsinstitutionen stellt eine zusätzliche Herausforderung dar. Es ist oft der Fall, dass Professor:innen eine große Anzahl an Arbeiten betreuen. Ein Grund dafür ist ein zeitlicher, beziehungsweise finanzieller Druck, der durch Dritte, die die Kosten für die Stellen tragen, auferlegt wird. Außerdem gilt beispielsweise die Anzahl an betreuten Doktorarbeiten oft als Statussymbol unter Wissenschaftlern und lässt sie an Einfluss gewinnen. Dadurch verstärkt sich das Interesse an einem frühzeitigen Abschluss der Arbeit. Da neben dem Personal auch finanzielle Mittel für Doktorandenstellen benötigt werden, ist die Rechtfertigung der Projekte eine Grundvoraussetzung für diese Stellen. Wenn die Projektträger kein Interesse an der Bereitstellung von den benötigten Mitteln haben, können keine weiteren Arbeiten ermöglicht werden. Zuletzt ist es in den meisten Fällen so, dass die kritische Beurteilung solcher Arbeiten ebenfalls durch das System verhindert wird. Der Zweitkorrektor orientiert sich an der ersten Korrektur, wodurch selten starke Diskrepanzen auftreten. Grund dafür sind persönliche Beziehungen zwischen den Korrektoren, sowie erneut der Zeit- und Gelddruck.


Lösungsansätze

Um zukünftigem Fehlverhalten vorzubeugen und es zu verhindern, setzen Universitäten auf Methoden wie Aufklärung, Schulungen und praktische Übungen. Die TUM und LMU stellen dir umfassende Arbeitsanleitungen und weitere Informationen bereit. Auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein Portal mit Informationen zur wissenschaftlichen Integrität eingerichtet. Eine weiter Hilfe bietet dir heutzutage frei verfügbare Software, die Texte auf Plagiat prüft. Damit kannst du selbst erstellte Texte kontrollieren, bevor du sie einreichst und mögliche Fehler vermeiden.


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Referenzen

TUM (abgerufen am 10.01.21)
LMU (abgerufen am 10.01.21)

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Luis Krampert, Elena Wilbert
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