Chagrin
Durch Unebenheiten der Mineraloberfläche werden Lichtstrahlen an diesem Mikrorelief gebrochen bzw. reflektiert, wenn der Kristall höher oder niedriger brechend als das Einbettungsmedium (meist Kunstharz, n≈1.54) ist. Das Mineral zeigt eine raue Oberfläche (Chagrin = frz. Genarbtes Leder). Das Chagrin wird intensiver, je größer der Unterschied der Brechzahl des Minerals zur Brechzahl des Einbettungsmediums ist.
Beispiel: | |
Beispiel: Fluorit hat eine besonders niedrige Lichtbrechung und hohes Chagrin. Ein Mineral mit besonders hoher Lichtbrechung und starkem Chagrin ist z.B. Granat. |
Tipp: | |
Um das Chagrin besser sichtbar zu machen, kannst du die Aperturblende schließen. Verwende ein stark vergrößerndes Objektiv. |
Achtung: | |
Bei polierten, nicht abgedeckten Schliffen, die für die Analyse mittels Mikrosonde oder REM gedacht sind, ist das Chagrin geringer. Das Chagrin kann auch höher als erwartet sein, wenn die Minerale viele Fluideinschlüsse aufweisen. |
Literatur
- Raith, M.M., Raase, P., Reinhardt, J. (2011): Leitfaden zur Dünnschliffmikroskopie
- Stosch, H.-G. (2009): Skript zur Kristalloptik II – Mineralmikroskopie
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Paula Dörfler, Theresa Mond
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