Oxalatlösiches Eisen
Oxalatlösiches Eisen | |
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Methode | |
Englische Bezeichnung | oxalate soluble iron |
Was kann gemessen werden? | Eisengehalt |
Welche Materialien können gemessen werden? | Boden, Sediment |
Zeitl. Aufwand insgesamt | Ca. 6 Stunden für 1-12 Proben (Mörsern, Einwiegen, Extraktion der Probe, Erstellen der Kalibrationsreihe, photometrische Messung und Reinigung), (inkl. Trocknungszeitraum ca. 1-3Wochen bei Lufttrocknung und Siebung der Proben ≤ 2mm ca. 10-45 Minuten) |
Kosten (f. Dienstleistung) | / |
Aufbereitung | |
Generell mögliche Aufbereitungsarten? | hufttrocknung, Ofentrocknung (≤ 40°C), Siebung der Proben ≤ 2mm ier alle möglichen Aufbereitungsarten |
Aufbereitungsarten (an LMU)? | Lufttrocknung, Ofentrocknung (≤ 40°C), Siebung der Proben ≤ 2mm |
Erforderliche Probenmenge | 2 g |
Zeitl. Aufwand Probenaufbereitung (inkl. Reinigung) | Trocknung der Probe nicht über 40°C (ca. 1-3 Wochen)
Sieben (≤ 2mm) ca. 10-45 Minuten |
Messprozedur | |
Kalibration notwendig | Ja |
Administrator notwendig | Ja |
Messung = Dienstleistung | Ja |
Messung selbständig möglich (nach Einweisung) | Ja bedingt |
Dauer der Messung pro Probe | Extraktion ca. 2 Stunden, photometrische Messung inkl. Einfärbung der Probe ca. 45 Minute |
Ausgabeformat | Massenprozent, gerundet auf 0,1% |
Bilder | |
Filtration der extrahierten Proben |
Standardmethode zur Bestimmung des Eisenanteils, der im Boden amorph vorliegt, also des Anteils, der noch keine kristalline Struktur besitzt.
Grundprinzip
Bei der Eisenanalyse mittels einer oxalsauren NH4-Oxalatlösung, pH 3,25 werden die amorphen Eisenoxide bei Dunkelheit durch Komplexbildung in Lösung gebracht und anschließend photometrisch gemessen.
Eisenoxide
Sobald Eisen durch Verwitterung aus dem Silikatverband freigesetzt wird, oxidiert es rasch zu dreiwertigen Oxyihydroxiden. Diese pedogenen Eisenoxide sind meist direkt nach der Ausfällung amorph und entwickeln mit der Zeit durch Wasserabspaltung kristalline Strukturen. Zu den häufigsten Eisenoxiden im Boden gehören Goethit, Hämatit oder auch der Lepidokrokit. Sie entstehen unter unterschiedlichen Temperatur- und Wasserregimen und verleihen dem Boden eine charakteristische Färbung. Der Anteil amorpher und kristalliner Bestandteile des pedogenen Eisens zeigt in verschiedenen Böden und Horizonten charakteristische Unterschiede, die zur typologischen Differenzierung herangezogen werden können. So können z.B. Anhaltspunkte über das Ausmaß der Verbraunungs-, Podsolierungs- und Vergleyungsprozesse gewonnen werden. Deshalb werden neben den gesamten freien (pedogenen) Eisenverbindungen auch die amorphen Fe- Oxide/Hydroxide bestimmt, die als ”aktive” Eisenverbindungen bezeichnet werden.
Benötigte Gerätschaften und Chemikalien
- Präzisionswaage
- Plastiktrichter
- Überkopfschüttler
- dunkler Raum oder Alufolie
- Filterpapier
- Glastrichter
- 250 ml Becherglas
- Eppendorf-Pipette
- 50 ml Messkolben
- Spektralphotometer
- Oxalatlösung
- Eisenstandard 100 ppm und 5 ppm
- 25 % Sulfosalicylsäure
- 25 % Amoniak
Herstellung der Extraktionslösung
- 2 g gemörserte Bodenprobe in eine Glasflasche einwiegen, eine weitere Flasche für den Blindwert bereitstellen.
- Zugabe von 100 ml Oxalatlösung.
- 1 h im Dunkeln Überkopf schütteln.
- Die Proben filtrieren
Achtung: | |
Bei Lichteintritt während der Extraktion werden aufgrund der Reduktionswirkung der Oxalsäure auch kristalline Eiseoxide erfasst! |
Vorbereitung der photometrischen Messung
- Zur Herstellung der 7 Standardkonzentrationen für die Kalibrationsreihe werden mit der Eppendorf-Pipette die in Tabelle 1 aufgelisteten Volumina aus den jeweiligen Ausgangslösungen in einen 50 ml Messkolben pipettiert.
- Zur Berücksichtigung des Matrixeffektes sind 5 ml des Blindwertes zu den Eisenlösungen in den Messkolben hinzuzugeben sowie 5 ml in einen leeren 50 ml Messkolben, für den späteren 0-Abgleich am Photometer.
- Für die Probenanalyse werden 5 ml der Extraktionslösung in einen 50 ml Messkolben pipettiert.
- Ab jetzt werden die Proben und die Kalibrationsreihe gemeinsam weiter bearbeitet.
- Den Messkolben ungefähr bis zur Hälfte mit dest. Wasser auffüllen.
- Hinzufügen von 2 ml 25 %-Sulfosalicylsäure in alle Messkolben.
- Unter dem Abzug: Die Lösungen werden bis zu einer gleichmäßigen, anhaltenden Gelbfärbung mit 25 %-Ammoniak versetzt.
- Weitere Zugabe von 0,5 ml 25 %-Ammoniak.
- Messkolben mit dest. Wasser auf 50 ml auffüllen, umschütteln und 30 Minuten stehen lassen.
Achtung: | |
Zur eigenen Sicherheit sollte unter dem Abzug mit Einweghandschuhen und Schutzbrille gearbeitet werden! |
Tabelle der herzustellenden Fe-Konzentrationen Herzustellende Fe-Konzentration [ppm] Ausgangslösung [ppm] Zu entnehmendes Volumen [ml] 0,3 5 3 0,5 5 5 1 5 10 2 100 1 3 100 1,5 5 100 2,5 10 100 5
Photometrische Messung
Mit Hilfe des Spektralphotometers werden die hergestellten Lösungen nun gemessen. Dabei wird eine Wellenlänge von 436 nm gewählt.
Achtung: | |
Für die Arbeit am Photometer (Umfüllen der Lösungen) sollten ebenfalls Einweghandschuhe verwendet werden. |
Fehlerquellen
- Entnahme einer nicht homogenen Bodenprobe
- Lichteinfall bei der Extraktion
- Falsche Benutzung der Eppendorf-Pipette
Auswertung
- Für die Berechnung der Ergebnisse in M% steht eine Excel Tabelle zur Verfügung.
Weitere Methoden
Ausstattung an der LMU
Im Bodenlabor des Departments für Geographie ist die Analyse des oxalatlösichen Eisens möglich.
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Referenzen
- Blume, H.-P., Stahr, K., Leinweber, P. (2011): Bodenkundliches Praktikum. Eine Einführung in pedologisches Arbeiten für Ökologen, insbesondere Land- und Forstwirte und für Geowissenschaftler, 3. Aufl., Heidelberg
- Amelung, W., Blume, H.-P., Fleige, H., Horn, R., Kandeler, E., Kögel-Knabner, I., Kretzschmar, R., Stahr, K., Wilke, B.-M. (2018): Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde, 17. Auflage, Springer Spektrum, Heidelberg
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Karin Meisburger
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