Farbe von Mineralen

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Die Farbe eines Minerals kann man einfach bei der Betrachtung des Minerals bestimmen. Bei kleineren Mineralen können eine Lupe und stärkeres künstliches Licht hilfreich sein.

Die Entstehung der Eigenfarbe lässt sich durch unterschiedliche Phänomene erklären:


Idiochromasie

Wenn die Farbe durch die verschiedenen Elemente innerhalb des Minerals zustande kommt, nennt man das idiochromatisch. Mangan (Mn) färbt zum Beispiel rosa, Kupfer (Cu) bewirkt eine grüne oder blaue Färbung, und Vanadium (V) führt zu einer karamellbraunen Farbe. Die Eigenfarbe von Mineralen ist auch ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung in der Polarisationsmikroskopie.

Allochromasie

Wenn "fremde" Elemente, die eigentlich nicht zur ursprünglichen chemischen Zusammensetzung gehören, der Grund für eine Einfärbung sind dann nennt man das allochromatisch. Hier können eingeschlossene Mikro- bis Nanometer kleine Minerale, eine Färbung des Minerals verursachen. Manchmal sind an unterschiedlichen Farben auch Störungen im Kristallgitter Schuld.

Pseudochromasie

Wenn die Einfärbung auf den Spaltflächen des Minerals durch Interferenz in Verbindung mit der Reflexion des einfallenden Lichts hervorgerufen wird dann nennt man das pseudochromatisch. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Labradorit der aufgrund seiner vollkommenen Spaltbarkeit dieses Phänomen begünstigt. Entlang der verschiedenen Ebenen des Minerals haben sich feinste Plättchen anderer Minerale abgesondert, die je nach Orientierung des Minerals blau oder grün reflektieren.

Praxisbeispiele

Die Eigenfarbe kann nützlich sein für die eindeutige Bestimmung einiger Minerale. Besonders Hilfreich ist sie zum Beispiel bei der Bestimmung von Olivin. Dieses Mineral bricht, ähnlich wie Quarz, muschelig und besitzt ebenfalls eine weiße Strichfarbe. Doch durch den hohen Eisenanteil im Mineral färbt sich Olivin typisch olivgrün, durch diese Färbung kann das Mineral schnell und einfach unterschieden werden.

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Die Eigenfarbe von Mineralen ist auch eine wichtige Eigenschaft in der Polarisationsmikroskopie. Mehr Informationen findest du hier.

Autor:innen

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Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
Antonia Hofmann, Carolin Otte, Donjá Aßbichler
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