Polarisationsmikroskopie
Polarisationsmikroskopie | |
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Methode | |
Englische Bezeichnung | Thin Section Microscopy, Polarization Microscopy |
Welche Materialien können gemessen werden? | feste Gesteinsproben |
Zeitl. Aufwand insgesamt | je nach Probe und Zielsetzung (mehrere Minuten, Stunden, Tage, Wochen) |
Kosten (f. Dienstleistung) | Dünnschliffpräparation (15-80€), abhängig auch von Größe und analysespezifischen Anforderungen |
Aufbereitung | |
Generell mögliche Aufbereitungsarten? | Dünnschliffpräparation |
Aufbereitungsarten (an LMU)? | − abgedeckte (Dünn-) Schliffe − polierte (Dünn-) Schliffe; Karbonat- bzw. Sedimentschliffe |
Erforderliche Probenmenge | abhängig von erwünschter Schliffgröße Standardgröße petrographischer Dünnschliff: 28 x 48 mm |
Zeitl. Aufwand Probenaufbereitung (inkl. Reinigung) | je nach Probe und Zielsetzung (mehrere Stunden, Tage) |
Messprozedur | |
Kalibration notwendig | Nein |
Administrator notwendig | Nein |
Messung = Dienstleistung | Nein |
Messung selbständig möglich (nach Einweisung) | Ja, nach einer Einführung in die Polarisationsmikroskopie |
Dauer der Messung pro Probe | Je nach Probe und Zielsetzung (mehrere Stunden) |
Ausgabeformat | eigenhändige Aufzeichungen und Skizzen Digitalfotos (wenn entsprechende Apparatur vorhanden) |
Bilder | |
Polarisationsmikroskop vom Hersteller Leica (Typ DM750 P) |
Die Polarisationsmikroskopie ist eine Standardmethode zur optischen Identifizierung von Mineralen und Texturanalyse. Sie ist eine besondere Art der Durchlichtmikroskopie und wird oft auch als Dünnschliffmikroskopie bezeichnet.
Grundprinzip
Spezielle Anforderungen an die Probennahme und –aufbereitung, Reinigung
Fehlerquellen
- Dünnschliffpräparation, z.B.
- Dicke des Dünnschliffes (sollte normalerweise 25µm betragen)
- Veränderung der Oberflächenstruktur durch mechanische Bearbeitung (z.B. Risse, verändertes Chagrin durch schlechte Politur)
- Erfahrung bei der Beschreibung und Auswertung von Dünnschliffen
- Vertauschen von Ober- und Unterseite beim Platzieren des Dünnschliffes auf dem Objekttisch
- Fehleinstellungen am Mikroskop, z.B.
- Ausrichtung der Polarisatoren
- Zentrierung von Kondensor und Objektiven
Auswertung
- Dünnschliffbeschreibung mit eigenständigen Aufzeichnungen. Ein Tutorium zur Polarisationsmikroskopie mit Hinweisen zur Dünnschliff-Beschreibung und Erläuterung der verwendeten Fachbegriffe gibt es bei den GEOWiki@LMU Tutorien
- Interferenzfarbtafel nach Michel-Lévy, Nachschlagewerke für Mineraleigenschaften (z.B. Tröger)
- Bestimmung des Modalgehalts von Mineralen mithilfe eines Punktzählwerks
Probenaufbewahrung/Transport
Vorteile
- zerstörungsfreie Methode
- Betrachtung und Beschreibung des Gefüges möglich
- relativ schnell und günstig im Vergleich zu anderen Methoden
- keine Software oder weitere technische Hilfsmittel nötig
Nachteile
- chemische Zusammensetzung komplexer Mischphasen nur eingeschränkt bestimmbar
- Bestimmung einzelner Phasen bei zu starker Feinkörnigkeit nicht mehr möglich (häufig bei Vulkaniten)
- Beschreibung und Auswertung stark von Erfahrung und evtl. Farbwahrnehmung abhängig
Einsatzbereiche
Standardmethode in der Petrologie zur kristalloptischen Analyse von Mineralen, Gesteinen und deren Gefüge. Einsatzbereiche in Industrie, z.B. Mikroskopie von Baustoffen wie Zement, Beton, Naturstein, Schadensanalyse.
Ausstattung an der LMU
- Mikroskopie-Raum des Lehrstuhls Geologie, Lusienstr. 37 (Ansprechpartnerin: Claudia Trepman)
- Mikroskopie-Raum des Lehrstuhls Mineralogie, Theresienstr. 41 (Ansprechpartner: Thomas Kunzmann)
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Referenzen
Tröger, W.E. (1982): Tabellen zur optischen Bestimmung der gesteinsbildenden Minerale. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart
Raith, M.M., Raase, P., Reinhardt, J. (2011): Leitfaden zur Dünnschliffmikroskopie
Stosch, H.-G. (2009): Skript zur Kristalloptik II – Mineralmikroskopie
Lehrveranstaltungen
- Exercise Rheology
- Petrology
- Seminar Advanced Deformation And Transformation
B.Sc. Geowissenschaften:
M.Sc. Geology:
- WP 5.0.2 Polarization Microscopy of geological processes
- P 9.0.12 Geological sample preparation (offen für alle Studierenden)
- P 9.0.11 Quantitative Microfabric Analysis
M.Sc. Geomaterialien und Geochemie:
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Carina Poetsch, Lina Seybold
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