Chrysotil
Chrysotil | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Abkürzung | Ctl |
Chemische Formel | Mg3Si2O5(OH)4 |
Mineralklasse | Silikate |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | monoklin oder orthorhombisch |
Kristallklasse | 2/m oder mm2 |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2,5 |
Dichte (g/cm3) | ~2.5 |
Farbe | weiß-gelblich bis leicht grünlich |
Strichfarbe | |
Transparenz | |
Spaltbarkeit | |
Morphologie | |
Glanz | Seidenglanz |
Weitere Eigenschaften | |
Besondere Merkmale | Faserbildung |
Chrysotil ist neben Lizardit und Antigorit eine polymorphe Variation von Serpentin mit der allgemeinen Formel Mg3Si2O5(OH)4.Seitentext.[1] Aufgrund seiner Ausprägung wird Chrysotil auch als Faserserpentin bezeichnet.[2] Als Teil der Serpentingruppe gehört Chrysotil zu den Schichtsilikaten.
Vorkommen und Paragenese
Zusammen mit den anderen Serpentin-Variationen Lizardit und Antigorit bildet Chrysotil in verschiedenen Zusammensetzungen das Gestein Serpentinit, welches durch Serpentinisierung aus ultramafischen Mantelgesteinen entsteht. Chrysotil füllt dabei meist Klüfte im Gestein, wobei die Fasern quer zur Kluftebene verlaufen. Oftmals treten Magnetit, Granat, Biotit, Disthen, Sillimanit oder Andalusit als Paragense auf.[2]
Klassifikation
Chrysotil ist eine Variation von Serpentin und gehört demnach der Serpentin-Kaolinit-Gruppe in der Abteilung Schichtsilikate an. Aufgrund seiner feinfaserigen Struktur wird Chrysotil zu den Asbesten gezählt (auch Weißer Asbest genannt) und ist gesundheitsschädlich.
Struktur
Chrysotil ist ein trioktaedrisches Zweischichtsilikat mit entweder monoklinen oder orthorhombischen Kristallsystem. Zwischen den Tetra- und Oktaederschichten liegen keine Kationen. Die Oktaederschicht, bestehend aus Mg(OH)2, ist etwas größer wie die aus Si2O5 aufgebaute Tetraederschicht. Dadurch entsteht eine eng eingerollte, röhrenartige Struktur, die für die Faserbildung verantwortlich ist. Diese Fasern sind biegsam, haben aber eine große Zugfestigkeit.[1] Mit einer Mohshärte von etwa 2,5 ist Chrysotil vergleichsweise weich. Es hat einen Seidenglanz und ist weiß-gelblich bis leicht grünlich.
Bestimmung im Gelände
Chrysotil ist an seiner feinfaserigen, flexiblen Struktur und dem Auftreten in Assoziation mit Antigorit und Lizardit zu erkennen. Das Mineral ist gesundheitsschädlich, da die feinen Fasern die Lunge beschädigen können.[2]
Bestimmung im Polarisationsmikroskop
Die Farbe von Serpentinmineralen ist farblos bis hellgrün. Sie sind schwach pleochroitisch von farblos nach hellgrün. Die Spaltbarkeit ist nur bei Antigorit vollkommen nach {001} sichtbar. Chrysotil Fasern können parallel, büschelig oder wirr auftreten. Serpentinminerale haben typischerweise niedrige Interferenzfarben. An Olivin-Kristallen ist Serpentinisierung vom Rand und von Rissen ausgehend zu beobachten.
Anwendung
Chrysotil machte bis etwa 1980 einen Großteil der Asbestproduktion aus [2] und wurde u.a. als hitzebeständiger Baustoff verwendet. Heute ist die Herstellung und Verwendung reglementiert beziehungsweise verboten.
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Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 Klein, C., Philpotts, A. R. (2013): Earth Materials - Introduction to Mineralogy and Petrology, Cambridge University Press New York, 1254 S.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Mineralogie - Petrologie – Geochemie, 3. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 610 S.
Weitere Informationen und Literatur
Deer W.A., Howie R.A., Zussman J. (2013) An introduction to the Rock-Forming Minerals
Hochleitner R., Philipsborn H., Weiner K.L., Rapp K. (1996) Minerale: Bestimmen nach äußeren Kennzeichen
Okrusch M., Matthes S. (2013) Mineralogie
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Timon Pfaff
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