Klastische Sedimente nach Korngröße
Die klastischen Sedimente werden anhand der Korngröße unterteilt. Man unterscheidet Psephite, Psammite und Pelite. Die Gesteine treten typischerweise in bestimmten Ablagerungssituationen auf. Eine Übersicht mit Erklärung findest du unten. Beachte auch die Hinweise zur Beschreibung von Sedimentgesteinen.
Psephite
Psephite (psephite) sind grobkörnige Sedimente von mehr als 2 mm Korngröße. Beträgt die Korngröße 2-63 mm, spricht man von Kies (gravel). Bei einer Korngröße von 63 – 200 mm spricht man von Stein(schutt) (cobble). Klastische Sedimente mit Korngrößen über 200 mm werden als Block(schutt) (boulder) bezeichnet. Im diagenetisch verfestigten Zustand spricht man von bei gutem Rundungsgrad von Konglomeraten, bei schlechter Kornrundung von Brekzien. Dabei kann zur genaueren Beschreibung die Korngröße genannt werden, z.B.: Blockbrekzie/Blockkonglomerat.
Psephite (psephite) treten im terrigenen Milieu typischerweise als fluviale Schotter auf, in marinem Milieu sind sie häufig in Turbiditen zu finden. In küstennahen Bereichen bilden sie Rinnenfüllungen und sind Teil von Deltakomplexen.
Psammite
Psammite (psammite) sind Sedimente von 2 - 63 µm Korngröße. Man spricht von dann auch von Sand (sand) bzw. im verfestigten Zustand Sandstein (sandstone). Sandsteine treten häufig im marinen Milieu auf. Im Bereich des Kontinentalrandes oder -schelfs weisen sie oft charakteristische sedimentäre Strukturen auf, die Strömungsbewegungen oder Gezeitenzyklen ablesen lassen. Zudem sind sie häufig Produkte fluviatiler Prozesse (terrigenes Milieu). Äolisch transportierte Sande bilden Dünen.
Pelite
Pelite (pelite) sind feinkörnige Sedimente. Man unterscheidet weiter Silt und Ton. Silt (silt) oder im Deutschen auch veraltet „Schluff“, sind Sedimente mit Korngrößen von 2 - 63 µm. Im verfestigten Zustand spricht man von Siltstein. Auch Löss besteht hauptsächlich aus Komponenten der Silktfraktion. Ton (clay) hat eine Korngröße von < 2 mm. Tonsteine (mudstone, claystone) sind das verfestigte Äquivalent. Sie haben häufig eine Schichtung und im Gelände haben sie an der Oberfläche meist scherbenartiges Bruchverhalten. Typisch sind lakustrine oder tiefmarine Bildungsbereiche.
Treten in einem Gestein alle Korngrößen mit einem ähnlichen Mengenverhältnis auf, spricht man von einem Diamikton/Diamikt oder, bei glazialer Ablagerung, von einem Till/Tillit.
Lehrveranstaltungen
Sedimentpetrologie (Bachelor)
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Referenzen
Press, F., & Siever, R. (2003). Allgemeine Geologie: Einführung in das System Erde. Spektrum Akad. Verlag.
Weitere Informationen und Literatur
Reineck, H. E., & Singh, I. B. (2012). Depositional sedimentary environments: with reference to terrigenous clastics. Springer Science & Business Media.
Schäfer, A. (2018). Klastische Sedimente: Fazies und Sequenzstratigraphie. Springer-Verlag.
Tucker, M. E. (2001). Sedimentary Petrology – An Introduction to the Origin of Sedimentary Rocks. Blackwell. Reineck, H. E., & Singh, I. B. (2012). Depositional sedimentary environments: with reference to terrigenous clastics. Springer Science & Business Media. Schäfer, A. (2018). Klastische Sedimente: Fazies und Sequenzstratigraphie. Springer-Verlag.
Autor:innen
- Dieser Artikel wurde geschrieben und gegengelesen von:
- Paula Dörfler, Dorothea Frieling
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